Der ultimative Guide Stockbrot selber machen

Hier findest du nicht nur das Grundrezept, sondern auch Ideen zum süßen und herzhaften Variieren. Und du erfährst welche Spieße sich eignen und woran du siehst, dass dein Stockbrot fertig ist.

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Hach, Stockbrot. Da kommen Kindheitserinnerungen hoch und ich hab das Gefühl, nicht nur ich hab das wieder auf dem Schirm, sondern viele. Noch bevor wir in der neuen Terrassenwohnung überhaupt einen Grill hatten, hab ich mir von Papa schon Stöcke schnitzen lassen. Ich denke, spätestens jetzt sollte dir klar sein, dass ich ein verlässlicher Stockbrotexperte bin. :) Deshalb kommt hier für dich der ultimative Stockbrot-Guide! Das Alles wirst du in diesem Artikel erfahren:

Stockbrot erlebt eine Art Revival und ich kann das total verstehen, denn es ist einfach gemacht, gut vorzubereiten und man kann den Grundteig tausendfach variieren, aber welcher Teig ist für Stockbrot geeignet?

Welcher Teig für Stockbrot?

Egal ob es bei dir Knüppelbrot, Knüppelkuchen oder Schlangenbrot heißt, das klassische Stockbrot wird fast immer aus Hefeteig gemacht. Es gibt aber auch Stockbrotteig ohne Hefe, der die gleiche Konsistenz hat. Dafür kannst du zum Beispiel den Teig unserer schnellen Protein-Pizza verwenden. Der ist außerdem glutenfrei, ohne Zucker und muss nicht gehen.

Du kannst dich auch an anderen Brotteigen versuchen, wichtig ist nur, dass es sich um einen knetbaren Teig handelt, damit er am Stock befestigt werden kann, und, dass er keine Eier enthält, denn wir kennen das ja...die Geduld siegt selten und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du dein Stockbrot naschst, bevor es wirklich ganz gar ist (Hallo Salmonellengefahr!). Noch dazu hat man am Feuer selten die Möglichkeit, noch die Lust, sich zwischendurch ständig die Hände waschen zu gehen. Probier es doch auch mal mit Quark-Öl-Teig oder Laugenteig (ist ganze einfach, liest du unten)!

Schneller Teig für Stockbrot

Apropos Grundteig für Stockbrot, meine Tante hat mich letzten Sommer mit einem Hack überrascht. Ich kannte Stockbrot bis dato nur mit selbst gemachtem Hefeteig, aber wenn's mal schnell gehen muss oder man ohne Küchenutensilien im Campingurlaub oder auf dem Festival ist, ist so ein Fertigteig eine super Alternative. Und welcher Fertigteig eignet sich für Stockbrot? Greif hier am besten zu Pizzateig oder Sonntagsbrötchen. Die kannst du einfach immer im Kühlschrank haben und da die meist schon fertig ausgerollt sind, müssen sie nur noch mit einem Messer oder Pizzaschneider in Streifen gerollt werden. Gerade mit Kindern sicher die einfachere Variante, denn er klebt natürlich nicht so doll wie der Originalteig und man spart sich 'ne kleine Sauerei.

Ich muss aber zugeben, dass ich ein bisschen auf die Sauerei stehe. Ich mag es vorher den Hefeteig zu kneten und er schmeckt auch viel fluffiger als Fertigteig, weil er zwischendrin aufgehen muss und den Unterschied merkt man ihm an. Deshalb will ich dir das Grundrezept für fluffiges Stockbrot auch nicht vorenthalten.

Vergiss nicht auch unter dem Rezept weiterzulesen, dort erfährst du, wie du das Stockbrot variieren kannst und welche Äste sich als Spieße eignen.

Grundrezept für Stockbrotteig

Zutaten für etwa 6 Stück:

  • 1 Pck. Trockenhefe
  • 1 EL Zucker
  • 300 ml Milch
  • 2 Prisen Salz
  • 400 g Mehl

Außerdem:

  • passende Stöcke (mehr Infos dazu findest du unten)

Zubereitung:

  1. Erwärme die Milch etwa lauwarm, rühre dann Hefe und Zucker dazu und lass die Mischung 5 Minuten stehen.
  2. Nun kannst du Mehl und Salz vermischen und in die Hefemischung kneten. Jetzt nicht zu ungeduldig! Knete wirklich so lange bis der Teig eine schöne kaum noch klebrige Konsistenz hat.
  3. Decke die Schüssel ab (wenn du keinen Deckel hast, ein sauberes Küchentuch geht auch) und lass den Teig für eine Stunde an einem warmen Ort (am besten ca. 27 Grad) gehen bis sie dich Größe verdoppelt hat. Das geht auf der Heizung oder auf dem Fensterbrett in der Sonne.
  4. Rolle etwa eine Hand voll Stockbrot zu einer Wurst und wickle sie wie Schlange um die Spitze eines angespitzten Stockes, sagen wir von oben nach unten etwa 10-15cm tief.
  5. Du kannst die Stäbe nun über dem heißen, aber leeren Grill garen oder besser noch über der knisternden Flamme eines eines Lagerfeuers, einer Feuerschale oder eines offenen Kamins.

Wie lange muss das Stockbrot über's Feuer?

Genau genommen, solltest du es gar nicht direkt über das offene Feuer halten, sondern eher über die Glut. Es braucht indirekte Hitze, sonst wird es außen nur schnell schwarz und ist innen noch roh. Normalerweise dauert es etwa 10-15 Minuten bis das Brot gar und von außen leicht gebräunt ist. Außerdem solltest du darauf achten, dass du es währenddessen immer drehst, damit es überall gleichmäßig Hitze bekommt.

Wenn du zu ungeduldig bist und die Hände frei haben willst, kannst du auch einfach Brötchen daraus formen und auf dem Grillrost backen, aber auch hier das Wenden nicht vergessen. :)

Stockbrot Rezepte - so kannst du es variieren:

Laugen-Stockbrot:

Hierfür kochst du einfach einen Liter Wasser mit drei Esslöffel Natron auf und hältst den Teig am Stock einige Sekunden in das kochende Wasser. Und danach kann er auch schon über's Feuer. Wenn du magst, kannst du noch grobes Salz drüberstreuen.

Kräuter-Stockbrot:

Knete doch mal Kräutergewürzmischungen, Feta, Oliven, Chili, Jalapeños, Paprika, Zwiebeln (oder gar Röstzwiebeln) oder getrocknete Tomaten (klein gehackt) in den Teig, bevor du ihn um den Stock wickelst. Schmeckt nach dem Backen auch super in Olivenöl gedippt. Bei den Kräutermischungen solltest du nur aufpassen, dass sie nicht nur außerhalb des Teigs sind, sondern wirklich hineingeknetet, denn wenn du es wie eine Panade nur darin rollen würdest, verbrennen die Kräuter und schmecken eher bitter als lecker.

Herzhaft gefülltes Stockbrot:

Hierbei rollst du den Teig aus, legst Käse darauf und dann eine Schicht Schinken oder Bacon und rollst es mit dem Schinken nach innen um den Stock. Achte darauf, dass du oben und unten gut mit Teig abschließt, damit nichts herauslaufen kann. Du kannst den Schinken auch durch ein Würstchen ersetzen, dass du einfach längs auf den Stock spießt und dann mit Käse und Teig umwickelst wie einen Hot Dog.

Eine andere Variante ist, das Stockbrot normal zu grillen, den Stock rauszuziehen und es dann mit einer Spritztülle zu befüllen. Dafür kannst du Tomatenbutter, Pesto oder leckere Dips verwenden.

Süß gefülltes Stockbrot:

Hier gibt es zwei Varianten. Du kannst gehackte Stücke von Schokolade oder Schokoriegeln, Rosinen, Nüssen und Marshmallows direkt in den Teig kneten und es dann grillen. Nicht geeignet sind übrigens Süßigkeiten wie Gummitierchen oder Bonbons. Bei Letzteren wird der Zucker so heiß, dass er nicht nur am Teig unschön verbrennt, sondern du dir auch wirklich Verbrennungen beim Essen zuziehen kannst.

Oder du kannst den Teig mit etwas Vanillezucker oder Zimt abwandeln  und das Stockbrot fertig backen, vom Stock ziehen und das Loch mit Nutella, Marmelade, süßen Cremes, Sahne, Früchten oder Schokoriegeln füllen und wie einen Baumstriezel essen. Oder du dippst oder füllst es mit diesen süßen Cremes.

Welches Holz eignet sich für Stockbrot-Spieße und worauf sollte ich bei der Suche nach dem besten Stock achten?

Wenn du nicht schon welche zuhause hast, beginnt dein Abenteuer schon vorab, beim Spaziergang durch deinen Garten oder Wald, denn du brauchst einen geeigneten Stock.

  • Halte Ausschau nach Birken, Weiden oder Haselnussträuchern, denn sie sind stabil, elastisch und verbrennen nicht so schnell (im Gegensatz zu Fichte oder Bambus, denen die Feuchtigkeit fehlt). Eibe und Holunder sind keine gute Idee, denn die sind giftig.
  • Er sollte nicht zu trocken sein, denn dann trägt er den Teig nicht und fällt am Ende sogar ins Feuer. Teste also ob sich dein Ast ein wenig biegen lässt.
  • Am wichtigsten ist, dass die Stöcke halbwegs gerade und lang genug sind, denn du willst dir ja nicht die Finger verbrennen. Ich empfehle 90-150cm Länge (beim Lagerfeuer gilt: eher länger als für den Grill).
  • Die Dicke hängt von deiner Länge ab. Wenn du einen kurzen Stock für den Grill suchst, der vielleicht nur einen Meter lang ist, dann reicht die Dicke deines kleinen Fingers oder eines Filzstiftes. Suchst du einen Stock für ein offenes Lagerfeuer, dann such nach langen dickeren Stöcken, eher so wie dein Daumen oder ein dicker Edding, denn je länger, desto eher hängt der Stock durch, wenn du den Teig an der Spitze hast, denn der hat ja Gewicht.
  • Wenn du den passenden Stock gefunden hast, schabe mit einem Messer die Spitze etwas ab. Zum Einen entfernst du damit die Rinde und Schmutz und zum Anderen wird er damit angespitzt und es lassen sich später auch Würstchen oder Marshmallows aufspießen. Wenn du dir bei deinem Holz nicht ganz sicher bist, kannst du auch Alufolie um die Spitze wickeln, die hilft sogar noch etwas beim Garen.
  • Falls du dich für Metallspieße entscheidest, weil sie gut zu reinigen sind, achte darauf, dass sie einen Griff aus Holz oder anderem hitzebeständigen Material haben.