Ein Teig, zehn Plätzchen Rezepte für Rollenkekse

Wenn das erste Plätzchenbackwochenende rum ist verfliegt die Euphorie bei mir immer ein bisschen, denn es hat mal wieder Stunden gedauert die kleinen Dinger auszustechen und zu glasieren. Und es tut mir beinah körperlich weh, wenn der Teller Plätzchen binnen weniger Minuten einfach aufgegessen wird. Deshalb sind die folgenden Plätzchenrunden meist einfacher gestrickt. Die einfachste Variante ist für mich, einfach eine große Menge vom gleichen Grundteig zu machen, ihn zu teilen und die Teile dann zu variieren. Statt alles immer und immer wieder auszurollen müssen, werden die Stücke einfach zu Rollen geformt und später als ca. 0,5 cm breite Scheiben abgeschnitten. Wie man sie zu verschiedenen Sorten aromatisiert und wie man sie am besten in verschiedene Formen rollt, lest ihr hier.

Wenn ihr euch später die Zeit zum aufwendigen Dekorieren sparen wollt, könnt ihr die Kekse bereits vor dem Einfrieren und Backen so variieren, dass weitere Deko nicht mehr nötig ist. Mit ein paar einfachen Tricks kann der Keksteig optisch und geschmacklich aufgehübscht werden. Deshalb wird in meiner Küche wild gefärbt, am besten mit natürlichen Zutaten wie roter Bete, Kurkuma oder Matcha. Den Geschmack kann man außerdem mit Kakaopulver, Marzipan, Nougat und Gewürzen variieren.

• Trockenfrüchte wie Rosinen, Kirschen, Cranberrys, Ingwer, Kokoschips, Mango und Co., aber auch Zitronat oder Orangeat
• schnittfeste Nougatmasse, Marzipan oder Mohnmasse
• frische Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Pfeffer, Curry, Zimt, Kardamom, Muskat, Piment, rosa Pfeffer, Tonkabohne, Chili, Vanille, Kakao, Rosmarin, Zitronen- oder Orangenschale
• Süßigkeiten wie gehackte Schokolade, Schokoriegel, Lebkuchen, Cornflakes, Zuckerstreusel oder Karamellbonbons (alles, was schmilzt, besser als Kern in den Teig einrollen)
• Nüsse und Samen wie Haselnuss, Mandel, Rauchmandel, Maronen, Sesam, Pekannuss, Erdnuss...- egal ob gehackt, gemahlen, geröstet oder als Krokant und egal ob im Teig oder rundherum
• Fruchtpulver zum Beispiel aus gefriergetrockneten Früchten wie rote Bete, Himbeeren und Co.

Das sind unsere zehn Lieblingsvarianten:

1. Cranberry-Pistazien-Rollenkekse
2. Marzipan-Mandel-Rollenkekse
3. Matcha-Rollenkekse
4. Nougat-Lebkuchen-Rollenkekse
5. Rosmarin-Kirsch-Rollenkekse
6. Schoko-Nougat-Rollenkekse
7. Kurkuma-Plätzchen
8. Schwarz-Weiß-Gebäck in Pandaform
9. Rote-Bete-Cranberry-Plätzchen
10. Zitronen-Mohn-Kringel

Wie sie gemacht werden, lest ihr jeweils im Rezept auf den folgenden Seiten.

Schneller Trick für runde Teigrollen

Wenn ihr verschiedene Sorten machen wollt, dann aromatisiert ihr sie natürlich vorher. Wie das geht, lest ihr unten. Zum Rollen zieht ihr den Teigklumpen mit den Fingern rollen in die Länge und glättet ihn dann einfach zwischen Küchenplatte und ein Brettchen indem ihr es hin und her rollt. Danach in Frischhaltefolie für 2 Stunden in den Kühlschrank oder für 20 Minuten ins Kühlfach. Wenn ihr nicht alles verbraucht habt, kann der übrige Teig einfach wieder ins Kühlfach für den nächsten Plätzchennotstand. :)

Eckige Rollenplätzchen formen

Hierfür fangt ihr auch mit der Rolle wie oben an und drückt das Brettchen dann mit etwas mehr Kraft auf die Küchenplatte, so dass auf beiden Seiten glatte Flächen entstehen. Dann wird es ein mal gekippt und das Ganze wiederholt. Das könnt ihr so lange machen bis euch die Kanten scharf genug sind. Einen weiteren Trick lest ihr unten bei den Nougatplätzchen.

Rollenplätzchen in Herzform

Auch hierfür fangt ihr mit der normalen Keksrolle an, damit ihr später schöne runde Herzbacken habt. Danach kippt ihr das Brettchen schräg an die Rolle, so dass eine spitze Kante entsteht. Das könnt ihr von der anderen Seite noch mal wiederholen, damit es schön symmetrisch wird. Wenn ihr jetzt Scheiben abschneiden würdet, sähen sie wie Tropfen aus. Nun schneidet ihr mit einem Messer mittig auf der runden Seite eine Längsfurche hinein und kippt das Messer jeweils nach links und rechts. Nun könnt ihr noch mal mit den Fingern den Übergang glätten und fertig ist die Herzrolle.

Schwarzweißgebäck als Schachbrett

Hierfür färbt ihr den Teig z.B. mit Kakaopulver, so dass ihr zwei Teigfarben habt. Beide werden relativ dick (je nachdem wie groß euer Schachbrettmuster werden soll) in Länge der geplantenRolle ausgerollt. Mit einem Lineal und einem Pizzaschneider schneidet ihr die Flächen nun in Streifen. Sie sollten so breit sein, wie der ausgerollte Teig hoch ist. Jeder zweite Streifen wird nun mit einem der jeweils anderen Farbe ausgetauscht und alles wird übereinander gestapelt. Am besten haben sich drei Streifen und drei Schichten für mich bewährt, also unten weiß-schwarz-weiß, darüber schwarz-weiß-schwarz und dann wieder weiß-schwarz-weiß. Wenn ihr wollt, könnt ihr dann noch eine dünne Schicht Teig um eure Rolle wickeln, ist aber kein Muss.

Panda-Plätzchen von der Rolle formen

Klingt ein bisschen tricky, ist aber eigentlich ganz einfach. Wie's geht, zeige ich euch in diesem Rezept.

Roher Plätzchenteig hält sich im Kühlschrank bis zu 3 Tage und im Kühlfach bis zu 3 Monate (danach leidet das Butteraroma).