Tipps und Rezepte Tofu – alles, was du darüber wissen musst
Tofu, auch Bohnenquark genannt, ist aus der vegetarischen und veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Er stammt ursprünglich aus China und Japan, wird mittlerweile aber auch bei uns häufig und vielfältig eingesetzt.
In diesem Artikel findest du:
In der fleischlosen Ernährung ist Tofu eine ideale Ergänzung und ein wichtiger Eiweißlieferant. Nicht nur Vegetarier und Veganer lassen sich die gesunde Alternative zu Fleisch schmecken, denn richtig mariniert und zubereitet, steht Tofu Hähnchen, Schwein und Co. wirklich in Nichts nach.
Woraus besteht Tofu und wie wird Tofu hergestellt?
Die Basis für Tofu bilden weiße Sojabohnen. Diese werden zunächst in Wasser aufgeweicht, anschließend gemahlen und dann ausgepresst. Die dabei entstehende Sojamilch wird mit Nigari, einem natürlichen japanischen Gerinnungsmittel, Zitronensäure oder Calciumsuflat aufgekocht. Dieser Prozess der Gerinnung ist der wichtigste Schritt bei der Tofu-Herstellung. Beim Aufkochen der Sojamilch und des Gerinnungsmittels entsteht Sojamolke, die ausgesiebt und ausgepresst wird, um das Nigari bzw. die Zitronensäure oder das Calciumsuflat wieder zu entfernen. Übrig bleibt der fertige Tofu.
Tofu selbst herstellen?
Natur- Seiden- und Räuchertofu – wo ist der Unterschied?
In Deutschland ist Tofu in drei unterschiedlichen Variationen erhältlich: Naturtofu, Seidentofu und Räuchertofu.
Naturtofu:
Natürlich belassener Tofu ist schnittfest und geschmacklich neutral. Dadurch kann er gut sowohl für süße Gerichte als auch für Herzhaftes verwendet werden.
Häufig wird er in Lake eingelegt verkauft.
Beim Backen und bei der Zubereitung von Füllungen und Cremes kannst du Tofu auch super als Ei-Ersatz benutzen. Für herzhafte Gerichte kannst du Naturtofu braten, grillen, panieren und frittieren oder sogar füllen.
Seidentofu:
Seidentofu hat einen relativ hohen Wasseranteil und ist wesentlich weicher als Natur- oder Räuchertofu, weil er nach der Gerinnung nicht mehr gepresst wird. Er gleicht von der Konsistenz her eher Panna Cotta oder Pudding.
Sein Geschmack ist mild und relativ neutral – ein Grund, warum er super für Desserts aller Art geeignet ist. Du kannst Seidentofu zum Beispiel als Quarkalternative beim Backen, oder für süße Cremes, Smoothies oder Dips verwenden. Dafür wird er einfach zu einer glatten Creme püriert und dann weiterverarbeitet. Außerdem kannst du ihn auch zum Verfeinern von Suppen und Saucen benutzen.
Räuchertofu:
Räuchertofu wird über Buchenholz geräuchert und bekommt dadurch sein mildes Raucharoma. Hierdurch ist er für Süßspeisen ungeeignet, aber lässt sich in der herzhaften Küche vielseitig einsetzen. Beim Räuchern verliert der Tofu mehr Wasser und ist dadurch noch etwas fester als der Naturtofu. So fällt er beim Braten oder Grillen nicht so leicht auseinander.
Der herzhafte Räuchertofu ist auch dünn aufgeschnitten als Brotbelag oder als Zutat in deftigen Eintöpfen sehr beliebt.
Wie bewahre ich Tofu richtig auf?
Im Kühlschrank hält sich frischer Tofu am besten, wenn du ihn in Wasser einlegst. So kannst du frischen Tofu ohne Probleme bis zu vier Tagen aufbewahren.
Vor der Verarbeitung einfach kurz trocken tupfen.
Wenn der Tofu unangenehm riecht, ist das ein klares Zeichen dafür, dass er nicht mehr genießbar ist. Dann solltest du ihn lieber nicht mehr essen.
Du kannst Tofu übrigens auch einfach einfrieren. Die Konsistenz wird nach dem Auftauen zwar etwas weicher und bröseliger, aber geschmacklich ist er weiterhin einwandfrei.
Tipp: Wenn du wieder aufgetauten Tofu marinierst, ziehen die Gewürze erst richtig gut ein und der Geschmack wird noch intensiver.
Tofu marinieren
Da Tofu an sich keinen intensiven Eigengeschmack hat, kommt es vor allem auf die Marinade an, die dem Tofu bei der Zubereitung seinen Geschmack verleiht.
Bevor es ans Marinieren geht, sollte Tofu allerdings immer ausgepresst werden! Tofu wird oft in Lake eingelegt verkauft, damit er länger frisch bleibt. Diese Flüssigkeit wird aber auch vom Tofu ausgesaugt wie ein kleiner Schwamm, sodass er dann gar keine Gewürze oder Marinade mehr aufnehmen kann.
Tofu auspressen
Wickel deinen Tofu einfach in Küchenpapier ein und lege ihn zwischen zwei Teller. Zum Beschweren kannst du noch ein Buch oder einen anderen schweren Gegenstand darauf legen und das Ganze für 10-15 Minuten so stehen lassen.
Danach kannst du den Tofu je nach Rezept in Würfel, Scheiben oder Streifen schneiden. Für Rührtofu oder Chili sin Carne kannst du den Tofu nach dem Auspressen einfach direkt in die Pfanne bröseln.
Marinaden: So kommt Geschmack in den Tofu
Kräftige Gewürze wie Curry, Ingwer und Chili geben dem Tofu erst seinen Geschmack. Mische einfach alle Zutaten für die Marinade zusammen und lege dann den Tofu darin ein. Das kannst du entweder in einer Schale oder auch in einem Gefrierbeutel machen. Die Marinade sollte mindestens für eine halbe Stunde, besser sogar noch über Nacht einziehen. Luftdicht verpackt kannst du deinen Tofu auch in der Marinade für mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Tipp: Ersetze das Öl einfach mal durch Kokosmilch, Limettensaft oder Reisessig! Das gibt den Marinaden nochmal einen ganz anderen Geschmack.
Du kannst deinen marinierten Tofu vor dem Braten oder Frittieren zusätzlich noch panieren, ähnlich wie ein Schnitzel. Dafür eignen sich zum Beispiel Sesamkörner, klassische Semmelbrösel, Kokosraspeln oder eine Mischung aus Mehl und verschiedenen Gewürzen.
@ seasons.agency / Gräfe & Unzer Verlag / Bischof, Harry
Alternativ kannst du den Tofu auch einfach würzen, statt ihn zu marinieren. Beim Würzen solltest du nicht sparsam sein. Hier sind auch dem Geschmack keine Grenzen gesetzt: Chili, Knoblauch, Curry, Kräuter. Kombiniert mit Ajvar, Erdnusssauce, Tahin oder Sojasauce schmeckt der Tofu auch ohne Marinade.
Tofu richtig zubereiten
Tofu Braten
Tofu in der Pfanne braten ist die schnellste Zubereitungsart. Einfach etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den marinierten Tofu in etwas Mehl oder Stärke wälzen und zum Beispiel mit Zwiebeln und Sojasauce anbraten. Wenn du dann noch Gemüse dazugeben willst, solltest du den Tofu vorher wieder aus der Pfanne herausnehmen und ihn erst kurz vor dem Servieren wieder dazu geben.
@ seasons.agency / Gräfe & Unzer Verlag / Arras, Klaus
Tofu Grillen
Zum Grillen eignet sich Natur- oder Räuchertofu am besten. Du solltest den Tofu vorher gründlich auspressen, marinieren und ihn dann in Scheiben oder Streifen auf den Grill legen. Oder du schneidest ihn in Würfel und steckst ihn abwechselnd mit Gemüse zu veganen Tofu-Grillspießen zusammen. Egal in welcher Form, solltest du Tofu vor dem Grillen immer mit etwas Pflanzenöl einreiben, da er sonst schnell am Rost klebt.
Tipp: Lieber an den Rand des Grills legen, da Tofu sehr schnell zu gar und dann trocken wird.
Tofu kochen
Du kannst Tofu auch kochen, dabei wird er allerdings nicht knusprig, sondern bleibt eher weich und erinnert in seiner Konsistenz etwas an Fisch. In einer Kokossahne oder einer veganen Bechamelsauce aber sehr lecker.
Natürlich haben wir auch jede Menge leckerer Rezepte mit Tofu für dich.