Lebensmittel richtig einfrieren Gesundes Essen aus der Tiefkühltruhe

Tiefgefroren und gesund: Diese beiden Worte widersprechen sich in den Ohren vieler begnadeter Köchinnen. Bei einem wirklich guten Essen muss schließlich alles frisch sein und beim Einfrieren gehen ohnehin die wertvollen Vitamine kaputt. Was, wenn wir dir nun aber verraten, dass Essen aus der Gefriertruhe durchaus gesund sein kann und sie für dich sogar ein wertvoller Helfer für eine gesunde Ernährung ist? 

eingefrorene Lebensmittel

Qualitätseinbußen durch Einfrieren: wahr oder falsch?

Dass durch das Einfrieren prinzipiell Qualitätseinbußen wie beispielsweise der Verlust von Vitaminen in Kauf genommen werden müssen, ist ein Mythos. Ganz so einfach lässt sich die Frage aber dennoch nicht beantworten. Denn tatsächlich sind beim Einfrieren einige Grundregeln zu beachten, ansonsten können die Lebensmittel verderben oder wirklich an wertvollen Inhaltsstoffen verlieren. Zudem eigenen sich nicht alle Lebensmittel für den Gefrierschrank. Etwas Knowhow ist also gefragt, wenn du zukünftig mehr mit der Gefriertruhe arbeiten möchtest. Wenn du aber weißt, wie, dann ist sie ein echtes Geschenk für den Alltag in der Küche. Sie macht das Leben vor allem in einem Singlehaushalt oder an stressigen Tagen ohne viel Zeit zum Kochen deutlich leichter.

Ein Leben ohne Gefrierschrank ist möglich…

…doch wer ihn einmal hatte, wird ihn nie wieder hergeben wollen, garantiert. Wer alleine oder auch zu zweit wohnt, kennt das Problem: Zahlreiche Lebensmittel können nur in eigentlich viel zu großen Mengen gekauft werden. Doch wer isst schon zu zweit beziehungsweise alleine 500 Gramm Spinat?

Bei Waren wie beispielsweise Nudeln, die frei nach Wunsch portioniert und auch nach dem Öffnen gut und lange aufbewahrt werden können, ist das weniger ein Problem. Doch gerade bei frischem Spinat, Kräutern anderen verderblichen Sachen, welche entweder sofort gegessen oder in der Gefriertruhe aufbewahrt werden müssen, bleiben dir ohne die Möglichkeit zum Einfrieren schon nur noch drei Optionen:

Optimal klingt keine dieser Varianten, oder? Wenn du hingegen eine Gefriertruhe besitzt, genießt du deutlich mehr Freiheiten. Beinahe alle Lebensmittelreste kannst du im Originalzustand oder als gekochte Version einfrieren. Den Rest Spinat zum Beispiel, den Nudelauflauf, die Tomatensauce, und, und, und…

Gesunde Ernährung mit Hilfe einer Gefriertruhe

Hast du dann eines Tages keine Zeit oder keine Lust zum Kochen, kannst du einfach die Reste wieder auftauen und genießen. Nun kommen wir der Antwort auf die Frage schon näher, inwiefern die Gefriertruhe mit gesunder Ernährung zusammenhängen soll: Anstatt an solchen Tagen auf Fast Food zurückgreifen zu müssen, kannst du Selbstgekochtes genießen, ohne viel Zeit investieren zu müssen. Du kannst also bei den meisten Gerichten einfach von Vornherein etwas mehr kochen und die Reste in perfekten Portionen einfrieren. Ob es dann nach dem langen Arbeitstag die Spaghetti Bolognese oder die vegetarische Quiche sein soll, kannst du frei nach Lust und Laune entscheiden. Hauptsache selbstgekocht und gesund.

Viele Menschen haben zudem das Problem, dass vor allem Obst, Gemüse und Kräuter schlecht werden, bevor sie die ganze Packung aufgegessen haben. Sie müssten also theoretisch alle zwei bis drei Tage in kleinen Portionen einkaufen, um jeden Tag gesund und frisch essen zu können. Dafür bleibt aber nicht immer Zeit und daher bevorzugen die Meisten nur einmal pro Woche einzukaufen. Also gibt es eben eine halbe Woche lang frisches Obst und Gemüse und die andere Hälfte der Woche nicht. Klingt nicht sinnvoll und ist es auch nicht. Stattdessen ist es doch viel gesünder, Obst sowie Gemüse einzufrieren und somit jeden Tag die gesunden Vitamine, Nährstoffe & Co zu sich nehmen zu können. Zum Frühstück ein paar Beeren auftauen, am Mittag die Bananen- und Apfelstücke zu einem Smoothie pürieren und am Abend einen Karottensalat mit frischen Kräutern genießen. Das ist doch viel leckerer und vor allem gesünder.

Tiefgefroren kaufen oder selbst einfrieren?

Wenn du noch weniger Arbeit haben möchtest, kannst du gesunde Lebensmittel wie beispielsweise Obst und Gemüse auch tiefgefroren kaufen. Diese sind bereits entsprechend vorbereitet, sprich geschnitten oder blanchiert, manchmal sogar schon gewürzt und somit bereit zum Verzehr. Du musst diese nur einkaufen, in den Gefrierschrank legen und bei Bedarf in der Pfanne oder einem Topf auftauen. Das ist Fast Food auf die gesunde Art und Weise. Wenn du nun protestieren möchtest, Tiefkühlkost sei ungesund, ist das nur zur Hälfte wahr.

Keine Frage: Fertigware aus der Tiefkühltruhe ist alles andere als gesund. Doch wenn die Lebensmittel in ihrer reinen Form, ohne Zusätze und „richtig“ eingefroren wurden, sind das Obst, das Gemüse, der Spinat, die Beeren & Co durchaus in exzellenter Qualität auch als Tiefkühlware erhältlich. Frische Ware ist entgegen der weit verbreiteten Annahme gar nicht immer so frisch: Sie wird oft unreif geerntet und erst einmal lange Zeit über weite Strecken transportiert. Das ist schlecht für die Umwelt und geht auf Kosten der empfindlichen Vitamine. So geht zum Beispiel Vitamin C schnell durch Licht, Sauerstoff sowie Wärme verloren. Bei Zimmertemperatur sogar um bis zu 20 Prozent pro Tag. Wird das Gemüse oder Obst hingegen reif geerntet und sofort „richtig“ eingefroren, bleiben die gesunden Inhaltsstoffe bis zum Verzehr erhalten, sofern die Kühlkette nicht unterbrochen wird.

Worauf achten beim Kauf von Tiefkühlware?

Als Faustregel gilt daher: Frisches Obst und Gemüse ist empfehlenswert, wenn es sofort verarbeitet werden soll. Andernfalls ist die tiefgefrorene Ware tatsächlich in vielen Fällen die bessere Wahl. Gesund sind demnach Produkte, welche direkt nach der Ernte blanchiert und schockgefrostet wurden. Sie sollten keine Zusatzstoffe enthalten und portionierbar sein. Wenn du also die richtige Tiefkühlware kaufst, tust du damit nicht nur deiner Gesundheit einen großen Gefallen, sondern zugleich auch noch der Umwelt.

Beim Kauf gilt es zudem darauf zu achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Transportiere die Tiefkühlware also am besten in einer Kühltasche nach Hause und lege sie direkt ins richtige Fach im Gefrierschrank. Was viele Menschen nicht wissen: Auch innerhalb des Kühlschrankes beziehungsweise der Gefrierfächer gibt es Temperaturunterschiede. Minus 18 Grad gelten als optimale Temperatur in der Gefriertruhe. Tendenziell steigt Wärme aber bekanntlich nach oben, sodass die oberen Fächer oft etwas wärmer sind als die unteren. Wer nur ein Zwei-Sterne-Fach mit rund -12 bis -18 Grad besitzt, sollte die Lebensmittel deshalb möglichst weit unten in der kühlsten Zone aufbewahren. Eine Lagerung ist dann trotzdem nur für rund zwei Wochen zu empfehlen. Besser sind Drei- oder Vier-Sterne-Fächer mit tieferen Temperaturen, sodass du die Tiefkühlware bis zu einem Jahr aufbewahren kannst.

Lebensmittel „richtig“ einfrieren und auftauen

Möchtest du hingegen selbst Lebensmittel einfrieren, solltest du dafür folgende Grundregeln beachten:

  • Du kannst fast alles einfrieren, doch einige Ausnahmen gibt es. Ungeeignet für das Tiefkühlfach sind demnach Salat, Radieschen, Eier, Milch, Joghurt, Quark, Sahne und weicher Käse.
  • Gemüse sollte vor dem Einfrieren blanchiert werden.
  • Obst und Gemüse gilt es zudem, vorab zu waschen, putzen, trocknen und in Stücke zu schneiden.
  • Hackfleisch hält sich länger, wenn es vor dem Einfrieren durchgebraten wird.
  • Gekochtes sollte vor dem Einfrieren natürlich abgekühlt sein.
  • Die Lebensmittel werden in Gefrierbeuteln oder einer geeigneten Dose verpackt.
  • Den Gefrierbeutel verschließst du möglichst luftdicht und mit so wenig Luft im Inneren wie möglich. Bestenfalls wird er sogar vakuumiert.
  • Nun heißt es: Ab in die Gefriertruhe; wenn vorhanden, am besten mit der „Schockfrost-Funktion“.

Und beim Auftauen? Egal, ob es sich um selbst eingefrorene Lebensmittel handelt oder du diese bereits tiefgefroren gekauft hast: Am besten taust du diese so schnell wie möglich auf. Dadurch gehen am wenigsten Vitamine, Nährstoffe & Co. verloren. Zudem verringert sich die Gefahr von Salmonellen oder Schimmelpilzen. Also am besten direkt ab auf den Herd beziehungsweise in den Ofen damit und schnellstmöglich verzehren. Natürlich kannst du diese auch gemeinsam mit frischen Waren verarbeiten, zum Beispiel den Spinat als vegetarische Couscous-Pfanne oder die Apfelstücke für köstliche Brownies. Guten Appetit!