Gesunde Küche mit Hanföl

Hanf gilt aktuell als absolutes Superfood. In verschiedensten Formen kommen Hanfprodukte darum auch in Lebensmitteln zum Einsatz. Grund dafür sind die vielen gesundheitlichen Vorteile, die Hanf wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe zugesprochen werden. Absoluter Star unter den Hanfprodukten ist das Hanföl. Es kann pur eingenommen, aber auch auf vielfältige Weise zum Kochen und Backen verwendet werden. Um sich die positive Wirkung des Öls zu sichern, sind beim Kochen mit Hanföl allerdings einige wichtige Besonderheiten zu beachten.

Hanföl

Hanföl: Superfood statt Rauschmittel

Hanfprodukte waren lange Zeit einigen Vorurteilen ausgesetzt: Sie galten als Rauschmittel und Suchtstoff, da sie meist mit dem Wirkstoff THC, der eine Rauschwirkung entfaltet, gleichgesetzt wurden. Tatsächlich kann der Wirkstoff THC in Hanf enthalten sein und wird zur Herstellung etwa von Marihuana verwendet. Dennoch haben Hanfprodukte, die für die schnelle und gesunde Küche verwendet werden können, nichts mit berauschenden Suchtmitteln gemeinsam.

Das hängt im Fall von Hanföl insbesondere damit zusammen, dass das Öl aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird. Diese wiederum enthalten kaum oder gar kein THC – dementsprechend kann das daraus gewonnene Öl keine berauschende Wirkung entfalten. Andere Hanf-Lebensmittel wie etwa Cannabidiol-Öle (kurz: CBD-Öle) werden aus speziellem Nutzhanf hergestellt. Der Anbau wird durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung streng kontrolliert. So können sich Verwender auch bei diesen Produkten sicher sein, dass Hanf-Lebensmittel kein Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten.

Obwohl Hanföl und andere in Lebensmitteln verwendeten Hanfprodukte keine berauschende Wirkung haben, sind sie dennoch wahre Zaubermittel. Zwar ist Hanföl genauso wenig magisch wie berauschend – dennoch kann es aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung im menschlichen Organismus wahre Wunder bewirken.

Warum Hanföl so gesund ist

Hanf ist bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt - und das mit gutem Grund: Gerade Hanföl hat einen besonders hohen Anteil an gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst bilden und ist darum auf ihre Zufuhr über die Nahrung angewiesen.

Aber das ist noch nicht alles. Insbesondere Hanföl enthält große Mengen an Vitamin E, verschiedene B-Vitamine sowie die Vitamine A, C, und D. Außerdem ist das wertvolle Öl reich an Mineralien wie Magnesium, Kalzium, Eisen und Kalium. Aufgrund dieser wertvollen Inhaltsstoffe wird dem Öl eine Positivwirkung auf den Cholesterinspiegel und die Herzgesundheit zugeschrieben. Darüber hinaus soll das Öl Entzündungen reduzieren und Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis lindern können.

Der wohl wertvollste Inhaltsstoff von Hanföl sind jedoch seine mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese sind in dem Öl in einem perfekten Mischungsverhältnis enthalten. Daher wirkt das Öl effektiv gegen Rheuma, hohen Blutdruck und Arthrose.

Woran lässt sich hochwertiges Hanföl erkennen?

Ursprünglich wurde Hanf in Zentralasien angebaut. Heute hingegen sind die Hanf-Anbauländer über den gesamten Globus verteilt. Hanf zur Gewinnung von Hanföl kann daher auch aus Deutschland stammen.

Egal, wo der Ausgangsrohstoff herkommt – eines haben alle hochwertigen Hanföle gemeinsam: Zu ihrer Herstellung werden Hanfsamen vorzugsweise kalt gepresst. Das bedeutet, dass die Pressung bei einer Temperatur von höchstens 40 Grad erfolgt. Durch diese Herstellungsweise bleiben sämtliche Geschmacksstoffe sowie die übrigen wertvollen Inhaltsstoffe des Öls erhalten.

Fertiges hochwertiges Hanföl ist dann an seinem kräftig-nussigen Geschmack zu erkennen. Der Duft des Öls erinnert leicht an Blumen oder Heu. Außerdem hat qualitativ hochwertiges Hanföl eine satte grüne Farbe und einen leichten Goldschimmer.

So kann Hanföl in der Küche verwendet werden

Genau wie andere kaltgepresste Öle ist auch kaltgepresstes Hanföl weniger gut zum Kochen oder Braten geeignet. Wird das Öl nämlich auf Temperaturen von mehr als 160 Grad erhitzt, können sich schädliche Stoffe bilden. Zur Zubereitung etwa von leckerem frittiertem Eis ist Hanföl darum nicht gut geeignet.

Obwohl Hanföl nicht stark erhitzt werden sollte, gibt es vielseitige Möglichkeiten, um es in der Küche zu verwenden. Insbesondere zur Zubereitung von Marinaden, Dips, Salatsaucen oder zum Verfeinern von kalten Gerichten ist es hervorragend geeignet. Selbstverständlich können auch warme Gerichte nachträglich mit ein paar Tropfen Hanföl aufgewertet werden. Solange das Öl selbst nicht stark erhitzt wird, behält es seine wertvollen Inhaltsstoffe in vollem Umfang.

Weitere Hanfprodukte zum Kochen und Backen

Nicht nur Hanföl ist ideal dazu geeignet, um in der Küche verwendet zu werden. Auch andere Hanfprodukte wie Hanfmehl oder Hanfsamen enthalten viele essentielle Aminosäuren, essentielle Fettsäuren und wertvolle Vitamine und Mineralien. Auch diese Produkte sind perfekt, um beim Kochen und Backen zum Einsatz zu kommen. Ähnlich wie Hanföl sind auch andere Hanfprodukte dazu geeignet, die Gesundheit zu schützen. Auch sie können Entzündungen bekämpfen, Blutdruck und Cholesterinwerte regulieren sowie die Herzgesundheit schützen.

Hanfblätter beispielsweise können zur Zubereitung von Tees verwendet werden. Hanfsamen wiederum lassen sich hervorragend in Gebäck verarbeiten. Darüber hinaus sind sie als leckeres Topping für Müsli, Joghurt oder als leckeres Extra in Saucen und Salaten gut geeignet.

Ein echter Allrounder unter den Hanfprodukten ist Hanfmehl. Es kann quasi jedes Rezept, in dem Mehl vorkommt, auf gesunde Weise ergänzen. Dabei wird einfach ein Teil des herkömmlichen Mehls durch Hanfmehl ersetzt. Zu beachten ist lediglich: Insgesamt sollten höchstens zehn Prozent des herkömmlichen Mehls durch Hanfmehl ersetzt werden. Das hängt damit zusammen, dass Hanfmehl –anders als herkömmliches Mehl – kein Klebeeiweiß enthält. Würde ein zu großer Teil des herkömmlichen Mehls durch Hanfmehl ersetzt, würde das Gebäck darum nicht gelingen. Außerdem könnte ein (hanftypischer) bitterer Geschmack entstehen.

Hanfprodukte für die Küche richtig lagern und verwenden

Einige Hanfprodukte – insbesondere Hanföl und Hanfsamen – vertragen keine große Hitze. Das bedeutet: Hanfsamen sollte nicht geröstet und Hanföl nicht zum Braten und Kochen verwendet werden. Sowohl Hanfsamen als auch Hanföl können allerdings problemlos zum nachträglichen Verfeinern auch warmer Speisen verwendet werden.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass gerade Hanföl schnell ranzig wird. Es sollte darum stets im Kühlschrank aufbewahrt und nach dem Öffnen zügig verbraucht werden. Ist das Hanföl noch ungeöffnet, kann es an einem kühlen, dunklen Ort bis zu einem Jahr gelagert werden.