Wohlfühlort Küche: Tipps und Rezepte gegen den Herbstblues

Einige können es kaum erwarten, bis der Sommer endlich zu Ende ist und mit dem goldenen Herbst ihre Lieblingsjahreszeit vor der Türe steht. Ihr Herz geht auf bei dem Gedanken an Spaziergänge durch rot-goldene Herbstwälder und leckere Ernterezepte. Anderen graut es dagegen schon im Spätsommer vor dem drohenden Herbstblues. Doch ähnlich wie für Herbstfans und Ernteköche könnte auch für Herbstmuffel die Lösung ihrer Probleme in der Küche liegen.

Herbstliche Küche

Wenn im Herbst trübe Gedanken und Melancholie den Geist einholen, ist Improvisationstalent gefragt. Helfen können neben ausgedehnten Herbstspaziergang und Wellness Einheiten für Körper und Geist auch kulinarische Exkursionen. Einerseits gibt es eine Fülle von Rezepten, deren Zutaten gezielt gegen schlechte Laune und Herbstdepression wirken. Andererseits kann auch der Aufenthalt in der Küche selbst die Stimmung heben. Das vor allem, wenn man die Küche nicht nur als Ort zum Kochen, sondern als atmosphärisches Herzstück des Eigenheims begreift. Das kücheneigene Herdfeuer spielte bereits in der Antike eine essenzielle Rolle, wenn es um Herbstriten und herbstliche Schutzrituale gegen böse Geister oder seelische Krankheiten ging. Und auch heute noch kann die heilsame Kraft der Küchenmagie den Herbstblues zuverlässig vertreiben.

Herbstlicher Küchenzauber - Die Herbstküche stimmungsvoll gestalten

Die Küche war im Herbst seit jeher Dreh- und Angelpunkt des häuslichen Geschehens. Das wohltuende Herdfeuer alter Holzbacköfen spendete angenehme Wärme, während auf dem Herd leckere Herbstrezepte zur Vollendung fanden. Süßes Eingemachtes und herzhafte Hausmannskost verströmten während der Erntezeit täglich ihren stimulierenden Duft und regten damit nicht nur den Appetit, sondern auch den Geist an.

Nun kann man die belebende und herzerwärmende Magie der Küche aber auch anderweitig herbeizaubern. Den Anfang machen hier die traditionellen Herbstfarben Gelb, Orange und Rot, bei denen es sich ausnahmslos um warme und damit gemütsaufhellende Farbtöne handelt. Sie prädestinieren die goldene Jahreszeit im Grunde für eine ausgiebige Farbtherapie im Eigenheim und können sowohl mit einem neuen Wandanstrich als auch mit herbstlichen Dekoelementen die Küche optisch aufwerten. Ergänzend dazu lassen sich mit bunten Fenstertextilien schöne Farbeffekte zaubern, die zum herbstlichen Küchenambiente passen. Von Plissees und Vorhängen bis hin zu bunten Bändern und Tüchern sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt.

Herbstspaziergang als Inspirationsquelle

Ein herbstlicher Spaziergang kann nicht nur sehr befreiend für den Geist sein. Ebenso spendet er reichlich Inspiration für herbstliche Dekorationskonzepte. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich passende Dekomaterialien sammeln. Ob

  • bunte Herbstblätter für eine schöne Fenster- oder Wandgirlande,
  • Kastanien und Eicheln für Naturbasteleien am Küchenfenster,
  • Äste und Fruchttriebe für dekorative Gestecke und Herbstkränze
  • oder leckere Feldfrüchte wie Kürbisse und Mais,

so gut wie alles, was sich bei einer Exkursion in die herbstliche Natur findet, lässt sich hervorragend in eine stimmungsvolle Küchendeko integrieren. Mehr noch, trägt so manches Lebensmittel, das im Herbst geerntet wird, die Geheimformel für bessere Laune gleich mit in sich.

Glücksgefühle dank Herbstküche

Der Hauptgrund dafür, dass der Herbst manchen gehörig die Stimmung verhagelt, ist ein saisonbedingter Vitamin-D-Mangel. Das Vitamin ist im menschlichen Organismus für die Synthese des Glückshormons Serotonin zuständig und wird vom Körper maßgeblich über Sonnenlicht aufgenommen. Da sonnige Stunden im Herbst aber seltener werden, sinkt mit Beginn der herbstlichen Jahreszeit bei vielen auch die Vitamin-D-Zufuhr. Es ist daher wichtig, im Herbst vermehrt auf Vitamin D reiche Lebensmittel zu setzen. Zu diesen gehören vor allem verschiedene Fischsorten wie

  • Aal
  • Forelle
  • Hering
  • Lachs
  • oder Makrele.

Zwar sind Fische an sich keine Herbstlebensmittel, allerdings eignen sie sich wunderbar für Herbstrezepte mit frischem Erntegemüse wie Kartoffeln, Möhren oder Kürbis

Rezept: Ofenkürbis mit Lachs

Rotoranger Lachs und oranger Kürbis bilden schon farblich eine herrliche Kombination für ein Herbstgericht. Und mit Blick auf den hohen Vitamin-D-Gehalt des Lachses von 16 µg pro 100 g, ist der Fisch eine optimale Grundlage für Gerichte gegen den Herbstblues.

Zutaten für 2 Portionen

  • 1 Hokkaidokürbis
  • 1 Zitrone
  • 500 g Lachs
  • 200 g Feta-Käse
  • 25 g Butter
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 TL mediterrane Kräuter
  • 1/2 TL Chilipulver
  • etwas Salz und Pfeffer
Zubereitung
  1. Hokkaidokürbis halbieren, entkernen und faseriges Fruchtfleisch entfernen, danach die Kürbishälften in Spalten schneiden.

  2. Mediterrane Kräuter, Chilipulver, Salz und Pfeffer gemeinsam mit Saft einer Zitrone und Öl in eine kleine Schüssel geben und gut vermischen.

  3. Kürbisspalten mit Marinade einstreichen und auf einem mit Backpapier oder Alufolie belegten Blech verteilen.

  4. Kürbishälften bei 170 °C für 20 Minuten im Ofen backen, danach Feta-Würfel hinzugeben und für weitere 10 Minuten backen.

  5. Während der Backzeit Lachs vorbereiten, waschen und in vier gleich große Streifen schneiden.

  6. Lachsstreifen ebenfalls marinieren, ggf. zusätzlich mit Meersalz und Pfeffer bestreuen.

  7. Butter in einer großen Pfanne erhitzen und Lachsstücke darin für 10 Minuten von beiden Seiten anbraten.

  8. Kürbisspalten mit Feta und Lachsstücken auf Teller anrichten und final mit frischen Mediterrankräutern bestreuen. - fertig!

Übrigens: Auch unter dem Herbstgemüse verstecken sich ein paar echte Vitamin-D-Knüller. Die Rede ist von Pilzen, die im Herbst Hochkonjunktur feiern.

Vor allem

  • Champignons
  • Morcheln
  • Pfifferlinge
  • und Steinpilze
sind mit bis zu 3,42 µg Vitamin D pro 100 g ausgezeichnete Stimmungsaufheller und beweisen einmal mehr, dass eine ausgeglichene Ernährung nur mit pflanzlichen Lebensmitteln möglich ist. Man kann die Pilze hier nach Belieben mit Herbstgemüse wie Mais, Kartoffeln, Möhren, Zucchini, Kürbis oder Kohlegemüse kombinieren und beispielsweise eine herbstliche Pilzpfanne daraus zaubern.

Rezept: Herbstliche Pilzpfanne mit Mandelhuhn

Mandelhuhn ist ein altes Traditionsrezept im Herbst. Gegen den Herbstblues serviert man es am besten mit Pilzen, wobei eine Pilzpfanne mit Möhren ideal zur Saisonküche passt.

Zutaten für 4 Portionen

  • 4 Hähnchenschenkel
  • 2 Möhren
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 1/2 Bund Thymian
  • 400 ml Waldpilzfond
  • 300 ml Geflügelfond
  • 200 g Schmand
  • 200 g Steinpilze
  • 200 g braune Champignons
  • 200 g Pfifferlinge
  • 150 g Lauchzwiebeln
  • 150 g Speisezwiebeln
  • 50 g Mandelkerne
  • Sonnenblumenöl
  • 3 EL Butter
  • 1 TL Honig
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1/2 TL Cheyenne Pfeffer
  • etwas Muskat
  • etwas Salz und Pfeffer

Zubereitung

 

  1. Hähnchenschenkel waschen, trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer, Paprika und Cheyenne Pfeffer würzen.
  2. Hähnchenschenkel anschließend auf Blech mit Alufolie geben und bei 180 °C für etwa 45 Minuten im Ofen backen.
  3. Knoblauchzehen und Zwiebel schälen, danach Zwiebel würfeln, den Knoblauch in Scheiben schneiden und beides gemeinsam in Öl andünsten.
  4. Honig, Muskat und Mandeln hinzugeben, kurz mit andünsten, danach mit Geflügelfond ablöschen und das Ganze kurz einkochen lassen.
  5. Hähnchen aus dem Ofen nehmen und in den Mandelfond legen.
  6. Möhren schälen, Pilze und Lauchzwiebeln putzen und alles in mundgerechte Stücke schneiden.
  7. 4 EL Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen und Pilze darin scharf anbraten. Lauchzwiebeln und Thymian hinzugeben, das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken und anschließend Pilzfond hinzugießen.
  8. Als nächstes Schmand und Petersilie hinzugeben, danach das Ganze kurz aufkochen lassen
  9. Abschließend Pfannengemüse und Hühnchen mit Mandelfond auf Teller anrichten.

Herbstkräuter für gute Laune

Im Herbst werden nicht nur gesundes Obst und Gemüse geerntet, sondern auch einige der aromatischsten Kräuter. Gerade Lavendel ist hier eines der wichtigsten Heilkräuter gegen Winterblues. Das ätherische Öl seiner blau-violetten Blüten wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend, weshalb Lavendel medizinisch gegen Schlafstörungen und Depressionen eingesetzt wird. Eine Tasse Lavendeltee mit Honig ist im Herbst darum wie geschaffen zur Behandlung von Herbstblues. Oder wie wäre es mit selbst gemachter Lavendelbutter zum Verfeinern herbstlicher Gerichte?

Zutaten für Lavendelbutter

  • 125 g Butter
  • 1 Handvoll Lavendelblüten
  • 1 TL Honig (flüssig)
  • 3 Pfefferkörner

Zubereitung

  1. Die Pfefferkörner mahlen oder im Mörser zerstoßen
  2. Butter schaumig schlagen, Lavendelblüten und Pfeffer untermischen
  3. Abschließend den Honig unterrühren und die Lavendelbutter zum Härten in den Kühlschrank stellen

Auch beim Kochen kann sich die Verwendung frischer Herbstkräuter positiv auf das Gemüt auswirken. Insbesondere Rosmarin und Dill gelten hier als wichtige Küchenkräuter mit antidepressiven Eigenschaften. Sie passen wunderbar zu den meisten Herbstgerichten und sollten darum in keiner Herbstküche fehlen.