Fasten in 48 Stunden?

Während beim traditionellen Fasten 40 Tage vorgegeben sind, braucht man bei dieser Methode lediglich 48 Stunden um eine gesunde Entschlackung zu erreichen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Fastenmarathon ist es um einiges leichter, an einem Wochenende eine kleine Auszeit von zahlreichen kleinen und größeren Ernährungsproblemen zu nehmen. An diesem Fastenkur-Wochenende sollten Sie keinerlei Verpflichtungen einplanen, denn eine gute Entspannung ist für den Erfolg sehr wichtig. Tun Sie alles, was Ihnen gut tut. Sei es der lang gewünschte Kinobesuch oder einfach nur ein Entspannungsbad. Verteilen Sie anfallende Arbeiten auf den Rest der Familie und steigen Sie für zwei Tage aus der alltäglichen Routine aus. Machen Sie Traumreisen und stöbern Sie in alten Fotoalben und Reisetagebüchern, denn nicht nur der Körper, sondern auch der Geist wird ausgemistet.

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Die Grundlagen sind nicht neu

Der Facharzt für Rehabilitationsmedizin, Psychotherapeut und Arzt für Naturheilverfahren, Dr. Franz Milz entwickelte das Wochenend-Programm nach der Grundlagen des Fastenexperten F.X. Mayr. Das schnelle Fasten bewirkt eine Reinigung des Körpers von innen, aktiviert dadurch körpereigene Kräfte und macht zusätzlich gute Laune. Dabei ist die Grundidee nichts Neues. Durch die kurze Kur soll der Magen-Darm-Trakt entlastet werden. Das wiederum regt den Stoffwechsel im Körper an. Natürlich nimmt man so schnell an Gewicht ab, sollte sich jedoch im Klaren sein, dass Fasten keine Diät ist und die Kilos mit der Rückkehr in die normalen Gewohnheiten schnell wieder zurückkommen.

Wie funktioniert das High-Speed-Fasten?

Der Beginn jeder Fastenkur ist auch hier der Anfang: Entschlackung. Schlackenstoffe sind nichts anderes, als ausscheidungswürdige Produkte unseres Stoffwechsels. Diese werden zunächst einmal ausgeleitet. Das hat zur Folge, dass der Organismus weniger arbeiten muss und in eine Art Schonhaltung geht. Anstelle der normalen Ernährung werden bei dieser Blitz-Fasten-Kur zum Frühstück und zum Mittagessen getrocknete Brötchen gegessen. Dazu gibt es einen Natur-Joghurt. Zum Abendessen gibt es eine Gemüsebrühe. Besonders großen Wert wird bei dieser Entschlackung auf das Kauen gelegt. Mindestens 30 Mal sollte jeder Bissen von dem Brötchen gekaut werden, um die inneren Organe zu entlasten und die Verdauung zu erleichtern.

Was darf ich trinken, was nicht?

Trinken ist besonders bei einer Fastenkur wichtig. Bei einem gesunden Menschen sollte das bei einem Körpergewicht von 60 kg etwa 2 Liter über den Tag verteilt sein; bei 70 kg ungefähr 3 Liter und bei 80 kg sollten mindestens 4 Liter getrunken werden. Ideal ist Leitungswasser oder stilles Wasser. Auch Kräutertees sind erlaubt, doch auf Kaffee, schwarzen, grünen und Früchtetee sollte bei dieser Kur ganz verzichtet werden. Auch Fruchtsäfte sowie Alkohol sind zu belastend für den Organismus.

Praktische Anleitung zum schnellen Fasten

Die Brötchen, die Sie in dieser Zeit essen, sollten schon etwas älter sein. Daher bietet es sich an, diese zwei bis drei Tage zuvor zu kaufen. Am besten geeignet sind Dinkelbrötchen, die anschließend in ein dünnes Tuch eingewickelt werden, damit sie trocknen können. Eine Alternative zu den Brötchen sind Reiswaffeln, die den gleichen Zweck erfüllen und auch trocken sein sollten. Außerdem werden 500 g ungesüßter Naturjoghurt benötigt. Dazu kommen auf die Einkaufsliste einige Gemüsesorten, wie Kartoffeln, Sellerie und Karotten. Aus 250 g ungeschälten Kartoffeln, 2-3 Karotten und einer halben Sellerieknolle entsteht zusammen mit Petersilie und Kümmel eine Gemüsebrühe, die jedoch nicht gesalzen wird. Stattdessen darf mit Muskatnuss oder Basilikum gewürzt werden. Kochen Sie alles ca. 15 Minuten und passieren Sie das Ganze durch ein Sieb ab.

In der Apotheke ist Glauber- oder Bittersalz erhältlich, das zum Abführen benötigt wird.

Der kurze Ablauf der Entschlackungs-Kur

Es wird empfohlen, mit der 48-Stunden-Fastenkur am Abend zu beginnen. Das ist die Zeit für die erste Gemüsebrühe. Am nächsten Morgen nehmen Sie gleich das Glaubersalz zu sich. Ein bis zwei Teelöffel davon werden in warmem Wasser aufgelöst.

Nun wir gefrühstückt. Dazu kauen Sie etwa 30 Mal bei jedem Bissen auf dem Brötchen und schlucken den Brei noch nicht hinunter. Denn anschließend nehmen Sie von einem kleinen Becher Joghurt einen Teelöffel dazu in den Mund und mischen ihn mit dem Brötchenbrei. Erst jetzt wird geschluckt. So geht es weiter, bis alles gegessen wurde.

Mittags gilt das gleiche Spielchen, langsam und oft kauen, mit Joghurt mischen und dann erst runterschlucken. Am Abend beginnt der Ablauf der Kur erneut mit einer Gemüsebrühe. Glaubersalz wird am nächsten Morgen nur noch genommen, wenn sich der Darm noch nicht restlos gereinigt hat.

Zwischen den Mahlzeiten muss unbedingt auf genügend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Beschäftigung zwischen den Mahlzeiten

Die Kur kann zur Wellness-Kur werden, wenn man sich bewusst darauf einlässt. Schwimmen, Sauna, Massagen, Baden, Entspannungsmusik, Kerzen; alles was gut tut ist nicht nur erlaubt, sondern gewünscht. Zwischendurch kann man sich die Zeit nehmen, mal wieder ein gutes Buch zu lesen oder Atemübungen zu machen. In dieser entschlackenden Phase des Körpers entwickelt sich oft automatisch ein Bedenken und Umdenken des eigenen Alltags. Manchmal werden neue Wege erkennbar oder stillgelegte Kreativität wieder aktiv. Mit der Reinigung des Körpers von Innen erfolgt auch die Reinigung des Geistes, was ein wohltuender Effekt jeder Fastenkur ist.

Wie geht es danach weiter?

Natürlich hat eine 48-Stunden-Fastenkur nicht die gleiche Wirkung wie eine 40-Tage-Kur, doch unter Einhaltung des vorher genannten Ablaufes ist der positive Einfluss auf unseren Körper sofort spürbar. Oft hilft die Blitz-Kur dabei, mit ungewollten Ritualen zu brechen. Beispielsweise den Kaffee am Morgen durch einen Kräutertee zu ersetzen. Wer sich gut fühlt und möchte, kann die Kur um ein bis zwei Tage verlängern. Danach kann der Alltag wieder mit neuer Energie gestartet werden. Wenn diese Kur in regelmäßigen Abständen widerholt wird, gewöhnen sich der Körper und die Seele schnell an das guttuende Gefühl der Entlastung.