Für euch entdeckt: Roter Rosenkohl
Habt ihr schonmal roten Rosenkohl gesehen? Wir waren auch überrascht und haben diesen Neuling und noch eine weitere Kohl-Entdeckung für euch probiert.
Als ich gestern beim Einkaufen war, erblickte ich in der Gemüseabteilung neben dem „normalen“ Rosenkohl auch bordeaux rötlich-grüne Exemplare. „Die sehen ja toll aus, die muss ich mitnehmen und gleich was damit kochen“, dachte ich. Sehen ein bisschen aus wie Mini-Mini-Rotköhle!
Ruck, zuck in die Tüte gepackt und ab damit in den Einkaufskorb. Sie hatten auch alle eine schöne klein-kugelige Größe, nicht solche „Monster“ wie manchmal bei den Grünen. Ich mag sie lieber kleiner. Und prima feste Köpfe! Was macht die rote Farbe? „Ob sie wohl die Farbe beim Kochen behalten, schmecken sie anders als die grünen Freunde?“ Ich bin gespannt.
Geputzt habe ich sie wie die anderen: Wenn überhaupt nötig, habe ich die äußeren welken Blätter entfernt, aber ich muss sagen, die meisten konnte ich so lassen. Dann die Strünke gekürzt und kreuzweise eingeschnitten. Ab zum Blanchieren in kochendes Salzwasser im großen hohen Topf für 3-4 Minuten, dabei gespannt geschaut, was mit der Farbe passiert.
Was passiert mit der Farbe?
Das Wasser wurde leicht dunkel grünlich, die bordeaux roten „Äderchen“ wechselten ins lila. Aber immer noch sehr ansprechend. Dann abgießen und die „Köpfe“ sofort in einer großen Schüssel mit eiskaltem Wasser abgeschreckt, damit die Farbe bleibt. Das mache ich mit den grünen Exemplaren ja auch so.
Wie sie wohl schmecken?
Einen herausgefischt, trockengetupft und haps... „Angenehm mild, leicht süßlich, etwas nussig. Köstlich, lecker, keine Bitternote. Ich hatte nämlich neulich mal grünen Rosenkohl im Ofen gemacht, der mir leider etwas zu bitter war. Ich mache bei diesen Exemplaren allerdings auch immer eine gute Prise Zucker mit ins Kochwasser. Das entfällt bei den rötlichen Kumpels.
Jetzt abgießen und nach Geschmack in Olivenöl z. B. mit Schalotten, Thymian und etwas Speck 3-4 Minuten unter Rühren braten. Man kann sie auch noch vorher halbieren. Sie sind immer noch ein bisschen bissfest, aber das mag ich besonders gern. Und bei diesen hier schmeckt es so richtig gut.
Übrigens verbreitet er beim Kochen nicht so den typischen Rosenkohlgeruch, der ja schon manchmal etwas heftig ist. Das fand ich super!
Noch ein Neuling in der Kohlrunde: Flower Sprouts
Oh, nun kommt Nina von der Mittagspause und bringt noch etwas Neues mit – schwenkt ein Tütchen und sagt freudestrahlend: „Schau mal diese, sind Kohlröschen, sogenannte Flower Sprouts.“
Sehen farblich ähnlich wie meine aus, sind aber viel krauser, lockerer. Laut Verpackung eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl. Sind total niedlich, diese rötlich angehauchten Mini-Grünköhle....
Ideal zum Braten
Also auch gleich noch ausprobiert. Das Putzen ist echt easy: Einfach waschen und jeweils den Strunk ein wenig kappen – fertig. Da sie keinen festen Kopf haben, finde ich sie ideal zum Braten. Blanchieren entfällt, praktisch, sehr gut!
Einfach tropfnass in einer großen Pfanne in Butter mit einem Schuss Olivenöl ca. 5 Minuten unter Rühren gebraten, dabei eventuell noch einen Schuss Wasser zugeben. Die Farbe bleibt super erhalten. Mit Salz und Pfeffer gewürzt und probiert: „Sehr lecker, schmecken mir fast noch besser als die roten Rosenköhle. Schön mild, nussig, und ein gutes „Mundgefühl“ durch die Blättrigkeit. Diese Sorte kann ich mir auch gut „Asian-Style“ vorstellen. Gebraten in einer großen Pfanne oder im Wok, mit Ingwer, Chili, Soja- oder Teriyakisoße. Bestreut mit Sesam und frischem Koriander.
Laut Verpackung kann man sie auch dünsten, aber das finde ich schade. So, jetzt experimentiere ich noch ein bisschen und verrate euch dann die Rezepte für meine zwei neuen Freunde....