Tipps Backen und Kochen mit einem Holz-Küchenofen – so geht’s!

Einige unserer Großeltern können sich noch gut an die alten Holzöfen erinnern. Sie spendeten nicht nur behagliche Wärme, in der Küche wurden auf ihnen alle warmen Mahlzeiten zubereitet. An den Backtagen zog ein köstlicher Duft durch das Haus, die Küche stellte den Mittelpunkt des Hauses dar. Mit Blick auf das flackernde Feuer verbrachten Familien gemütliche Stunden miteinander, speisten, spielten und unterhielten sich. Nunmehr verbreiten sich Holz-Küchenöfen erneut in unseren Haushalten, sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Holz-Küchenofen

Kein Einheitsmaß bei den Rohranschlüssen

Die modernen Produkte verfügen heute über eine ausgereifte Technik, die den Umgang mit ihnen erleichtert. Die Auswahl an Holz-Küchenöfen ist riesengroß, verschiedenste zeitgemäße Designs, Größen und Farben sorgen dafür, dass für jeden Einrichtungsstil das Passende bereitsteht. Bei der Suche nach einem Ofenrohr muss vor allem der Durchmesser beachtet werden. Jeder Holz-Küchenofen verfügt über einen festgelegten Anschluss. Dieser richtet sich nach Größe und Leistung der Brennkammer. Darüber hinaus sollte man sich für eine hohe Materialstärke entscheiden – sie sorgt für Langlebigkeit und wird außerdem den Herstellerbedingungen von Kamin- und Ofenanlagen gerecht.

Sorgfältige Auswahl des Kochgeschirrs

In der Regel besitzen Holz-Küchenöfen sowohl eine Kochfläche als auch einen Backofen. Somit kann man mit ihnen problemlos gleichzeitig kochen und backen. Da Holzfeuer für hohe Temperaturen sorgen, ist die Nutzung von hochwertigen Backformen und Kochgeschirr sinnvoll. Teilweise heftet sich an der Unterseite Ruß an, häufig ist der Gebrauch von Töpfen und Co. auf einem Induktions- oder Elektroherd in diesem Fall nicht mehr möglich. Aus diesem Grund sollte für den Holz-Küchenofen ein spezielles Set zur Verfügung stehen, das ausschließlich für diesen herangezogen wird. Empfehlenswerte Kochgeschirr-Materialien für das Kochen und Backen auf bzw. im Holzofen sind:

Gusseisen

Seit Hunderten von Jahren kochen Menschen mit gusseisernem Geschirr über offenen Feuern. Es ist der Klassiker unter den hitzebeständigen Produkten. Sie benötigen allerdings einen etwas höheren Pflegeaufwand als nachstehende Materialien und verfügen über ein verhältnismäßig hohes Gewicht.

Edelstahl

Es verträgt gleichfalls die starke Hitze eines Holz-Küchenofens und ist zudem äußerst robust. Der Nachteil von Edelstahl ist, dass dieser kein guter Wärmeleiter ist. Meist besitzt das Kochgeschirr deswegen einen aufgesetzten Boden. Bei der Anschaffung solltet ihr euch in jedem Fall über die Eignung des entsprechenden Materials für das Kochen oder Backen mit Feuer informieren.

Emaille

Der Begriff Emaille steht für einen hitze- sowie korrosionsbeständigen Schmelzüberzug. Je nach dessen Zusammensetzung ist er für 400 oder 600 Grad Celsius geeignet, teilweise sogar für noch höhere Temperaturen.

Volle Luftzufuhr beim Entfachen des Feuers

Gleich, ob das Backen eines köstlichen Rhabarber-Streuselkuchens oder die Zubereitung des Mittagessens ansteht, der erste Schritt ist das Anfachen des Feuers. Es empfiehlt sich, Scheitholz zu nutzen, das es mittlerweile in zahlreichen Supermärkten zu kaufen gibt. Es handelt sich dabei um eine umweltbewusste und traditionelle Beheizungsart. Weiterhin gibt es Ofen-Modelle, die sich mit Kohle betreiben lassen.

Bestenfalls legt ihr zuerst zwei etwas größere Holzscheite in die Brennkammer, darüber ein Häufchen aus kleinerem, leicht brennbarem Anmachholz. Damit das Feuer schnell entfacht, sollte die Luftzufuhr beim Entzünden voll geöffnet sein. Später kann sie – nach individuellem Wunsch – verringert werden. Grundsätzlich solltet ihr mit 25 bis 30 Minuten Wartezeit rechnen, bevor der Holz-Küchenofen ausreichend aufgeheizt ist.

Temperatur-Regulierung

Wer bisher mit einem Elektro- oder Gasherd gekocht und gebacken hat, muss sich beim Holz-Küchenofen umstellen. Einen Schalter zum einfachen Einstellen der Temperatur gibt es nicht. Es gehört ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung dazu, dass die Regulierung trotzdem klappt. Wie auch bei einem offenen Feuer wird der Ofen umso heißer, je mehr Holz verbrannt wird. Zunächst sollte man mit einer geringeren Menge beginnen, je nach gewünschter Hitze legt ihr nach.

Die Regulierung erfolgt außerdem über die Luftzufuhr. Meist reicht es schon, diese zu verringern, um die Temperatur zu senken. Auf diese Weise wird auch erreicht, dass eine bestimmte Wärme für die Garung längere Zeit gehalten werden kann. Weiterhin lässt sich der Topf an verschiedenen Stellen auf dem Kochfeld platzieren. Volle Hitze erhält er direkt über dem brennenden Feuer, weniger in den umliegenden Bereichen. Zu bedenken ist, dass jede Holzart einen anderen Verbrennungswert aufweist:

 

  • Kiefer – leicht entflammbar, verbrennt bei hoher Temperatur
  • Eiche – sie geht mit eher kleinen Flammen einher
  • Buche – bekannt für ihr gleichmäßige und langanhaltende Wärmeausstrahlung

Backen mit einem Holz-Küchenofen

Da es insbesondere beim Backen auf eine bestimmte Temperatur ankommt, sollte der Küchenofen ein Thermometer beinhalten. Ist es nicht integriert, legt man einfach ein speziell für diesen Zweck konzipiertes Produkt mit hinein. Experten raten, den Ofen zunächst auf eine circa 20 Prozent höhere Temperatur als benötigt vorzuheizen. D.h., soll beispielsweise der Kuchen bei 200 Grad Celsius gebacken werden, befeuert man ihn bis zum Erreichen von etwa 240 Grad. Danach kann das Backwerk oder eine andere Speise bei langsam fallender Hitze weiter garen. Möglicherweise muss gar kein oder nur noch wenig Holz nachgelegt werden.

Reinigung und Pflege eines Holz-Küchenofens

Die Kochplatten von Holz-Küchenöfen bestehen aus verschiedenen Materialien. Bei älteren Produkten sind sie in der Regel aus Stahl. Robustheit und Unempfindlichkeit gegen Kratzer zeichnen ihn aus. Für hartnäckige Verunreinigungen kann bei einer Stahlplatte sogar Schleifpapier eingesetzt werden, ohne dass diese beschädigt wird.

Ist die Oberfläche aus Emaille, solltet ihr mit Vorsicht ans Werk gehen. Die Hinzuziehung von aggressiven Reinigungsmitteln sind ebenso zu vermeiden wie Drahtschwämme und Ähnliches. Ein weicher Schwamm und einfaches Seifenwasser sind die besten Alternativen, um die Emaille-Kochplatte schonend zu säubern.