Tipps Vorräte nachhaltig und clever anlegen

Es ist immer praktisch ein paar Vorräte im Haus zu haben. Kommen unerwartet Gäste, sind immer Zutaten da, aus denen sich etwas Leckeres zaubern lässt. Aber auch weniger angenehme Gründe sprechen dafür, einen Notvorrat zuhause zu haben, beispielsweise bei einer unerwarteten Krankheit oder einer Hochwasserkatastrophe. Dabei ist Vorratshaltung kein neuer Trend. Im Gegenteil, Menschen bevorraten Lebensmittel schon seit Urzeiten. Früher war die richtige Vorratswirtschaft sogar für das Überleben wichtig. Denn frische Lebensmittel waren nicht das ganze Jahr über verfügbar. Ein gut angelegter Vorrat sorgte dafür, dass auch im Winter Obst und Gemüse auf den Tisch kamen.

Vorräte in Gläsen

Bevorraten ist nicht gleichbedeutend mit Hamstern

Vorräte anlegen bedeutet nicht, den Supermarkt zu stürmen, und zu hamstern, als gäbe es kein Morgen mehr. Kluge Vorratshaltung ist gefragt. Auch für die Lagerung sind ein paar Dinge wichtig. Denn wer zu viel hortet oder die Lebensmittel falsch lagert, muss am Ende viel wegschmeißen, weil die Sachen verdorben. Und das ist alles, nur nicht nachhaltig. Das Bundeszentrum für Ernährung rät allen Haushalten, einen Notvorrat für zehn Tage im Haus zu haben. Damit lassen sich kurzfristige Probleme bei der Versorgung leicht überstehen. Wer jetzt denkt, dass er keinen Platz zuhause hat für einen Vorratsraum oder Vorratskeller, sollte sich die Tipps für die Gestaltung der Vorratskammer durchlesen.

Konserven gehören auf jeden Fall in den Vorratsschrank

Konserven mit Gemüse, Obst und Pilzen halten sich lange und müssen für den Verzehr nicht noch gekocht werden. Gemüsekonserven haben in der Regel eine Haltbarkeit von 18 Monaten. Das ist deshalb so wichtig, weil es im Krisenfall auch zu Versorgungsproblemen in den Bereichen Wasser und Energie kommen kann. Besonders beliebt sind dabei nicht nur Mais, Bohnen und Pfirsiche, sondern auch Fertiggerichte, wie Dosen-Ravioli.

Tipp: Bombierte Konservendosen, also Dosen, bei denen sich Deckel oder Boden aufwölben, gehören in den Müll. Der Inhalt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit verdorben und ungenießbar.

Selbst einkochen ist nachhaltig

Konserven aus dem Supermarkt sind nicht immer ein Geschmackserlebnis. Besser schmecken selbst eingelegte Konserven. Dafür gründlich gereinigte und gleich große Einmach- oder Weckgläser verwenden. Obst und Gemüse dürfen nicht beschädigt sein und keine Faulstellen haben. Auch überreife Früchte sollten nicht mehr eingekocht werden. Das geputzte, klein geschnittene Gemüse in die Gläser schichten und alles mit Flüssigkeit bedecken. Für herzhafte Konserven kommen etwas Salz und Zitronensaft in den Sud. Bei süßen Konserven etwas Essig und Zucker. Was sonst noch dabei zu beachten ist und wie lange die verschiedenen Lebensmittel kochen müssen, bis sie haltbar und gar sind, steht auf der Seite des Bundeszentrums für Ernährung. Am Schluss noch die Einmachgläser richtig beschriften, mit genauem Inhalt und Datum der Herstellung.

Lebensmittel einfrieren

In den meisten modernen Haushalten steht eine Gefriertruhe oder sie haben wenigstens ein Gefrierfach im Kühlschrank. Lebensmittel einzufrieren ist wirklich simpel. Dennoch ist es sinnvoll, ein paar Regeln einzuhalten. Denn sind die Lebensmittel gut organisiert eingefroren, ist später der Aufwand viel geringer. Das bedeutet, dass die Lebensmittel gewaschen, geputzt und schon portioniert in den Tiefkühler kommen. Damit Vitamine und Farbe erhalten bleiben, ist es sinnvoll, Gemüse vor dem Einfrieren zu blanchieren. Bei flüssigen Lebensmitteln sollten die Behälter nicht bis unter den Rand gefüllt sein, da Flüssigkeiten sich beim Gefrieren ausdehnen. Feste Lebensmittel hingegen sollten bis unter den Rand in die Behälter eingefüllt sein. Denn Luft trocknet die gefrorenen Lebensmittel aus. Es ist wichtig darauf zu achten, dass sich nicht alle Lebensmittel gleich lange halten. Es gibt auch Lebensmittel, die sich nicht für das Einfrieren eignen, beispielsweise Eier, Pudding, rohe Kartoffeln oder sehr wasserreiche Lebensmittel.

Haltbare Lebensmittel richtig lagern

Wenn die Konserven eingekauft oder selbst hergestellt sind, geht es ans Verstauen. Ein Keller oder eine trockene Vorratskammer eignen sich am besten als Vorratsraum. In der Küche in einem Schrank ist kein guter Lagerplatz, weil es dort hin und wieder sehr warm werden kann und zudem die Luftfeuchtigkeit oft sehr hoch ist. Hier sollten nur Lebensmittel lagern, die für den schnellen Verbrauch bestimmt sind.

Neue Vorräte sollten immer hinten stehen, die älteren Lebensmittel weiter vorne. Ist eine Packung einmal angebrochen, ist es besser, den restlichen Inhalt in einen Glas-, Metall- oder Kunststoffbehälter umzufüllen.

In einem alten, kühlen und etwas feuchten Keller herrschen die idealen Bedingungen, um Äpfel, Kartoffeln und Karotten einzulagern. In einem modernen Keller ist es dafür zu warm. Dort lagern Konserven und Eingemachtes gut.

Den teuren Vorrat richtig pflegen

Damit die teuren Vorräte nicht verderben, ist es notwendig, regelmäßig zu kontrollieren, ob sie noch haltbar sind. Ein Vorratsplan erleichtert diese Aufgabe und hilft, den Überblick zu behalten. Damit dieser Plan auch wirklich hilfreich ist, ist es wichtig, ihn konsequent zu ergänzen und alle entnommenen Lebensmittel zu streichen. Faulendes Obst und schimmelnde Lebensmittel sollten immer sofort aussortiert werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Fäulnis und Schimmel auch auf die anderen Lebensmittel übergehen.

Bei Konserven sollte im Vorratsplan auch immer das Mindesthaltbarkeitsdatum dabeistehen. Allerdings sind nicht alle Konserven direkt ungenießbar, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Außer bei Geflügel, das nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums auf den Müll gehört, können andere Lebensmittel durchaus noch genießbar sein. Geruch, Geschmack und Aussehen sind dafür gute Indikatoren.

Wer selbst eingemachten Konserven einlagert, sollte immer prüfen, ob der Deckel noch luftdicht geschlossen ist. Ist das nicht mehr der Fall, die Lebensmittel direkt entsorgen und nicht mehr verwenden.

Vorräte im Kühlschrank

Frische, leicht verderbliche Lebensmittel sind im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 0 und 14 Grad am besten aufgehoben. Die Kälte verlangsamt Prozesse in den Lebensmitteln, Mikroorganismen wachsen langsamer. Das verzögert den chemischen Verderb. Damit die Lebensmittel sich im Kühlschrank lange halten, ist es sinnvoll, sie einzupacken. Das schützt auch vor Austrocknung. Auch der Platz im Kühlschrank ist wichtig. Fleisch und Fisch sollten im unteren Bereich lagern, ganz oben gehören Speisereste und Käse hin. Obst und Gemüse lagern im Gemüsefach am besten.