Tipps Nachhaltig kochen - So gehts

In der Küche spielt Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle. Wir erklären dir, was du zum umweltbewussten Kochen benötigst.

Nachhaltig kochen

Die Ausstattung

Bei der Ausstattung deiner Küche hast du die Möglichkeit, auf nachhaltige Optionen zu setzen. Dies gilt sowohl für die Möbel, als auch für die im Alltag relevanten Kochgeräte. Zu den für eine hohe Nachhaltigkeit relevanten Gegenständen in der Küche gehören:

  • Herd und Ofen
  • Töpfe und Pfannen
  • Geschirr und Besteck

Nachhaltiger Herd und Ofen

Nachhaltigkeit bei deinem Herd wird vor allem durch die Einsparung von Energie erreicht. Dies kann durch den Einsatz eines Gasherdes umgesetzt werden. Der Grund: Die Umwandlungsverluste für Gas sind geringer als bei Strom, was bedeutet, dass der Rohstoff umweltfreundlicher und nachhaltiger gewonnen wird.

Andererseits sind Gasanschlüsse in Küchen in den letzten Jahrzehnten seltener geworden. Daher macht es Sinn, sofern du keinen Gaszugang hast, bei der Wahl des Elektroherdes auf Energieeffizienz zu setzen. Gerade moderne Modelle bieten dir diese Möglichkeit. Zusätzlich solltest du im besten Falle Ökostrom nutzen.

Bei der Wahl des Kochfeldes kannst du auch bei einem elektrisch betriebenen Herd auf Nachhaltigkeit achten. Auch wenn sie preisintensiver sind, bieten Induktionskochfelder im Vergleich zu den Alternativen die höchstmögliche Energieeffizienz und sind daher für ein nachhaltiges Kochen anzuraten.

Ebenso gibt es Möglichkeiten, beim Kauf deines Backofens die auf umweltschonende Modelle zurückzugreifen. Für diese Küchengeräte wurde die Energieeffizienz bis zu einem gewissen Grad verpflichtend vorgeschrieben. Durch eine EU-Verordnung und die dort geregelten Effizienzklassen bekommen Verbraucher einen guten Überblick, welches Gerät umweltfreundlich arbeitet.

Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen

Zudem gibt es Geschirrvarianten, die besondere Nachhaltigkeit gewährleisten. Anders als bei einem Herd oder Ofen kommt es hierbei nicht auf die Energieeffizienz, sondern vielmehr auf die zur Produktion verwendeten Rohstoffe sowie die Produktionsmethoden an.

Zu den Grundsätzen bei der Herstellung von nachhaltigem Geschirr zählt beispielsweise, dass nur Porzellan, das frei von Schadstoffen ist und aus natürlichen Rohstoffen gewonnen wird, zur Verwendung kommt. Zudem kann bei den Produktionsweisen auf einen geringen CO2-Ausstoß geachtet werden.

Auch Besteck kann zu einer gesteigerten Nachhaltigkeit beitragen. Beispielsweise gibt es Varianten wie Bambusgabeln- Messer- oder Löffel. Dieser Rohstoff wird aus mehreren Gründen als besonders nachhaltig eingestuft. Allgemein wird bei nachhaltigen Besteckvarianten vor allem auf Holz als Rohstoff gesetzt, wobei es hier bezüglich der Umweltfreundlichkeit je nach Herkunft und Art deutliche Unterschiede geben kann.

Töpfe und Pfannen können ebenfalls aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt werden. Hierfür bieten sich unter anderem Glas, Edelstahl oder Keramik an. Zudem kannst du darauf achten, dass deine Pfannen keine schadstoffintensive Beschichtung haben.

Nachhaltigkeit bei der Zubereitung

Neben den Geräten kann die Zubereitungsweise kann dazu führen, dass eine höhere Nachhaltigkeit erreicht wird. Dies gelingt vor allem durch:

  • Einsparung von Elektrizität
  • nachhaltige und vollumfängliche Verwertung der Zutaten

Einsparung von Energie im Küchenalltag

Weil insgesamt 29 Prozent des Stromverbrauches in der Küche stattfinden, hast du hier besonders effektive Möglichkeiten, Strom zu sparen. Dazu gehört unter anderem, auf deinem Herd nur Töpfe zu verwenden, die exakt auf die Platte passen. Zudem solltest du die gesamte Restwärme nutzen.

Bei der Verwendung deines Backofens kannst ohne Vorheizen arbeiten und darauf achten, ihn rechtzeitig auszuschalten. Außerdem haben viele moderne Backöfen eine energieeffiziente Umweltfunktion, die du so oft wie möglich nutzen solltest. Zudem kann Energie gespart werden, indem beim Kochen in einem Topf der Deckel zur Anwendung kommt.

Produkte richtige verwerten

Nachhaltigkeit im eigentlichen Sinne bedeutet, Produkte so zu nutzen, dass möglichst wenig verschwendet wird. Dieser Maxime kannst du in deiner Küche auf ganz verschiedene Arten Folge leisten.

So können beispielsweise Orangenschalen verwertet werden. Einerseits gibt es tolle außergewöhnliche Rezepte, in denen sie Verwendung finden, zum Beispiel einen Schokoladenkuchen in der Orangenschale. Alternativ bieten sie sich zudem prima für einen Tee an. Hier kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen.

Solche Vorgehensweisen tragen dazu bei, nicht übermäßig und unnötig einzukaufen und schonen dadurch auch den Haushalt von nachwachsenden Produkten. Jedes Jahr werfen deutsche Verbraucher im Durchschnitt 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf weg. Diese Zahl zeigt, dass du durch etwas Planung und Haushalten einen Beitrag dazu leisten kannst, das Ökosystem nicht unnötig zu belasten.

Gleiches gilt für den Wasserverbrauch. Nutze beim Kochen nur so viel davon, wie du wirklich benötigst. Wasser ist ein knappes gut, zudem kannst du durch einen sparsamen Umgang dazu beitragen, dass keine übermäßigen und unnötigen Energieaufwendungen zur Reinigung des Trinkwassers entstehen.

Nachhaltige Zutaten

Bei der Wahl der Zutaten, aus denen du deine Mahlzeiten zubereitest, gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, auf Nachhaltigkeit und Schonung der Umwelt zu achten. Dies gilt sowohl für pflanzliche, als auch für tierische Produkte. Zu den Kriterien dafür zählen unter anderem:

  • Regionalität
  • Saisonalität
  • Produktionsweisen

Regionale und saisonale Produkte

Zunächst ist es beim Kauf von nachhaltigen Produkten hilfreich, verstärkt auf regionale Erzeugnisse zu setzen. Dies spart die oft langen Transportwege. Das Ergebnis ist eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch kürzere Fahrten der Transportmittel.

Diese Strategie schließt mit ein, vor allem saisonale Produkte einzukaufen, da bestimmte Erzeugnisse außerhalb der entsprechenden Hauptsaison aus weit entfernten Gebieten kommen. Je bewusster du beim Kauf auf Nähe zum Produkt sowie einen Einklang mit der entsprechenden Jahreszeit achtest, desto nachhaltiger handelst du.

Der Umstieg auf saisonale Produkte hat beim Kochen viele Vorteile. Zwar geht dir bis zu einem gewissen Grad die Möglichkeit zur Abwechslung verloren. Andererseits kannst du auf diese Weise bewusst Gerichte zubereiten, die zur entsprechenden Jahreszeit passen. Frei nach dem Motto: Weniger ist mehr!

Nachhaltige Produktionsweisen

Weiterhin gibt es bei den verschiedenen Produkten deutliche Unterschiede zwischen gewöhnlichen und nachhaltigen Produktionsmethoden. Fisch beispielsweise kann auf nachhaltige Arten gefangen werden, hierbei kommt es vor allem darauf an, auf einen ausreichenden Erhalt des Bestandes zu achten. Diese Produktionsweise erkennst du unter anderem an einem MSC-Siegel.

Des Weiteren ist die Herkunft aus dem Bio-Anbau ein guter Indikator für Nachhaltigkeit bei allen pflanzlichen Erzeugnissen. Vor allem der Verzicht auf Gentechnik bei diesen Produktionsweisen ist ein Vorteil. Solche Produkte erkennst du ebenfalls anhand verschiedener Siegel. Hierfür müssen die Landwirte diverse Kriterien erfüllen, der Begriff "Bio" ist in EU-Ländern geschützt. Dies betrifft nicht nur pflanzliche Produkte, sondern auch Fleisch und andere tierische Produkte wie Milch oder Eier.

Um nachhaltige Produktionsweisen beim Einkauf zu beachten, musst du deine Kochgewohnheiten nur bedingt ändern. Du kaufst im Prinzip die gleichen Produkte, aber von einer höheren Qualität. Einzig und allein für einen besonders schmalen Geldbeutel könnten sich Änderungen ergeben, da gerade Fleisch aus Bio-Erzeugung nicht für jedermann regelmäßig erschwinglich ist. Sollte dies bei dir der Fall sein, kannst du deine Kochkünste jedoch gerade auf dem Gebiet vegetarischer Gerichte um einiges erweitern und tolle Rezepte kennenlernen.

Gesunde und geschmacksintensive Ernährung?

Oft wird mit nachhaltigen Gerichten und den entsprechenden Bio-Zutaten eine gesündere Lebensweise und teilweise höhere Geschmacksintensität verbunden. Dies ist aus verschiedenen Gründen plausibel.

Ist nachhaltiges Kochen gesünder?

Einerseits sind Bio-Produkte häufig gesünder, da sie weniger Schadstoffe enthalten. Vor allem der Verzicht auf Gentechnik bei der Pflanzenzucht ist hierbei relevant. Aber auch Fleisch aus biologischer Züchtung kommt ohne Fremdstoffe wie Antibiotika aus und hat in vielen Fällen einen natürlicheren, intensiveren Geschmack.

Des Weiteren erfordert nachhaltiges Einkaufen ein höheres Grundwissen und Bewusstsein über verschiedene Inhaltsstoffe. So achtest du automatisch genauer darauf, was du zu dir nimmst, isst bewusster und somit gesünder.

Gibt es Geschmacksunterschiede?

Ob die Ergebnisse deines nachhaltigen Kochens leckerer sind, lässt sich allgemein schwer beurteilen. Häufig sind Bio-Produkte jedoch qualitativ hochwertiger, was sich meistens auf das Geschmackserlebnis des jeweiligen Gerichts positiv auswirkt.

Möglicherweise beschränkst du dich durch die Konzentration auf nachhaltige Zutaten auf das nötige Minimum. Gerade dadurch lassen sich Gerichte schneller zubereiten. Zudem lernst du einfache Geschmackserlebnisse ohne viel Drumherum schätzen.

Fazit

Um nachhaltig zu kochen, benötigst du das richtige Equipment, Zutaten aus ökologisch wertvoller Produktion und Bewusstsein für sparsame Zubereitungsweisen. Vor allem durch das Einsparen von Energie und die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten kannst du einen Unterschied machen. Schlussendlich ermöglicht dir ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit nicht selten kreativeres und gesünderes Kochen.