Eine Reinigung für Körper und Geist: Die verschiedenen Formen des Fastens

Spätestens seitdem das sogenannte Intervallfasten in den vergangenen Jahren immer mehr an Beliebtheit gewinnt, liegt der freiwillige Verzicht voll im Trend. Die Menschen verzichten freiwillig komplett oder zum Teil auf Essen, um sich und ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Allerdings ist Fasten nicht gleich Fasten. Du hast eine ganze Reihe an Möglichkeiten, wobei das Intervallfasten nur eine Option ist, die selbst wiederum verschiedene Varianten bietet. Bei dem ganzen Verzicht ist es schwer, den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund möchten wir dir verschiedene Formen des Fastens vorstellen und was sie dir bringen.

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Was ist Fasten?

Es herrschen viele Irrglauben über das Thema Fasten. Die am weitesten verbreitete Meinung ist wohl, dass du von heute auf morgen mit dem Essen aufhörst. Allerdings ist das so nicht ganz richtig. Fasten bedeutet in erster Linie verzichten. Auf was verzichtet wird, ober besser, was du alles Essen darfst, während deiner Fastenzeit, hängt ganz von deiner bevorzugten Methode ab.

Grundsätzlich ist Fasten ein freiwilliger Verzicht. Du isst keine feste Nahrung oder lässt verschiedene Genussmittel einfach weg. Du kannst auf bestimmte Inhaltsstoffe, wie Zucker verzichten oder trinkst keinen Alkohol. Ziel dabei ist jedoch nicht unbedingt immer das Abnehmen, auch wenn das ein angenehmer Nebeneffekt einer Fastenzeit ist, sondern ein insgesamt besseres körperliches Wohlbefinden. Es hängt vor allem mit der Reinigung und Entgiftung deines Körpers zusammen.

Ursprung in der Religion

Das Fasten ist unter anderem eng mit dem christlichen Glauben verknüpft. In der Bibel wird beispielsweise beschrieben, wie Jesus 40 Tage und 40 Nächte durch die Wüste wandert. Das ist wiederum das Vorbild für unsere heutige Fastenzeit, die jedes Jahr ab Aschermittwoch beginnt und sich bis Ostern hinzieht.

Allerdings ist das Fasten nicht nur im Christentum verwurzelt, sondern findet sich auch in vielen anderen Religionen wieder. Beispielsweise ist bei den Juden der Festtag Jom Kippur mit dem Fasten verbunden und du hast bestimmt schon einmal von der muslimischen Fastenzeit, dem Ramadan gehört.

Die einzigen beiden Religionen, die keine Fastenzeiten vorschreiben, sind der Buddhismus und der Hinduismus. Allerdings wird dort grundsätzlicher Verzicht gepredigt. Dort wird es Askese genannt.

Das passiert beim Fasten im Körper

Beim Fasten führst du deinem Körper weniger oder zeitweise keine feste Nahrung zu. Das ist, wie bereits erwähnt, abhängig von der jeweiligen Fastenform, für die du dich entscheidest. Dieser Verzicht wirkt sich natürlich auf deinen gesamten Organismus aus. Wenn du zwangsläufig weniger Energie zuführst, hat das zur Folge, dass dein Körper sie woanders hernehmen muss.

Dazu greift er auf die bereits vorhandenen Kohlehydrate zurück, die er in deiner Leber und in den Muskeln gespeichert hat, und zwar in Form von Glykogen. Dieser Stoff setzt sich, wie du bereits vermuten kannst, aus Glucose zusammen, also Zucker. Gleichzeitig werden die Fettspeicher nach und nach angezapft. Allerdings beginnt dieses Anzapfen deines Fettvorrats erst nach vier Tagen. Die Folge ist, dass du dabei Gewicht verlierst.

Verzichtest du lange auf die Zufuhr von fester Nahrung, stellt sich dein Stoffwechsel um. Das nennt sich Ketose. Der übliche Zuckerstoffwechsel wird zu einem sogenannten Fettstoffwechsel. Dein Körper braucht keine Energiezufuhr von außen und bedient sich erst einmal an deinen Fettpölsterchen. Um diesen Stoffwechsel zu provozieren, kannst du beispielsweise auch eine ketogene Diät machen.

Nachhaltige Wirkungen von Fasten

Insgesamt reinigt sich der Körper von innen. Du entgiftest dich und danach wirst du dich über ein ganz neues Körpergefühl freuen können. Dein Stoffwechsel wird nach einer Fastenkur besser arbeiten können. Wenn du dich danach weiterhin gesund ernährst, dann wirst du das niedrigere Gewicht mehr oder weniger halten können.

Daneben bieten die verschiedenen Formen des Fastens noch zusätzliche nachhaltige Vorteile:

  • Unter anderem können Rheumapatienten vom Fasten profitieren, da sich die Beschwerden nach einer Kur etwas bessern können und die Entzündungswerte runtergehen können.

  • Die Zellalterung kann verlangsamt werden, was dich jünger aussehen lässt.

  • Der Blutdruck kann nachhaltig sinken.

  • Insbesondere das Intervallfasten kann Diabetes bremsen und sogar präventiv wirken.

Du siehst, dass das Fasten dir einige gesundheitliche Vorteile bieten kann, die sogar noch lange anhalten können.

Die Fastendauer

Das Fasten sollte auf keinen Fall ein Dauerzustand sein. Dann schadest du nämlich deinem Körper und es kann sogar gefährlich werden. Vor allem bei sehr drastischen Fastenmethoden, wenn so gut wie gar keine feste Nahrung eingenommen werden darf, sollte die Fastenzeit auf einige Tage begrenzt werden. Zwei Tage am Anfang sollten als Eingewöhnungsphase dienen und dann fastest du maximal eine Woche.

Etwas weniger strenge Fastenmethoden kannst du auch länger durchziehen. Wenn du zwischendurch immer mal wieder die Möglichkeit hast, eine Kleinigkeit zu essen, kann so eine Fastenzeit mehrere Wochen andauern. Das Intervallfasten bildet hier die Ausnahme. Es kann als eine Art der Dauerernährung dienen. Allerdings gehen wir später im Text noch genauer darauf ein.

High vom Fasten

Ganz am Anfang, kann das Fasten die Hölle sein. Du fühlst dich zunächst unwohl und hast natürlich eine Menge Hunger. Allerdings musst du geduldig sein. Dein Körper gewöhnt sich gerade erst einmal an die Prozesse, die durch das Fasten in Gang gesetzt werden, sowie den veränderten Stoffwechsel, der sich nach und nach einstellt.

Nach einer gewissen Zeit merkst du jedoch, dass das Hungergefühl und das Unwohlsein einem Glücksgefühl weicht. Du kannst dir das wie eine Art High-Zustand vorstellen. Der Körper schüttet vermehrt Serotonin aus, was du als Glückshormon kennst. Mit der Zahl deiner Fastentage steigt auch dein Serotoninspiegel, um dein Unwohlsein auszugleichen.

Fasten ist nicht unbedingt für jeden etwas

Bevor du dich jetzt nach all diesen Vorteilen in dein nächstes Fastenerlebnis stürzt, solltest du bedenken, dass nichtjeder Mensch fürs Fasten geeignet ist. Bist du eine gesunde und ausgewachsene Person, sollte der Verzicht relativ risikolos an dir vorbeigehen, wenngleich es auch zu Nebenwirkungen kommen kann:

 

  • Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Krämpfe
  • Wassereinlagerungen
  • Schlafprobleme
  • Unterzucker
  • Ein Mangel an Elektrolyten
  • Vorübergehende Sehstörungen
  • Rücken und Kreuzschmerzen

Kritischer wird es jedoch, wenn du beispielsweise schwanger bist oder unter bestimmten Vorerkrankungen leidest. Du solltest nicht fasten, wenn du unter einer Essstörung leidest, dement bist, Typ-1-Diabetes oder eine Funktionsschwäche der Leber oder der Nieren hast. Grundsätzlich empfiehlt es sich, wenn du vor deiner Fastenzeit noch einmal deinen Hausarzt konsultierst. Er kann dir beispielsweise zu einer bestimmten Fastenmethode raten, dir komplett abraten oder dir weitere Tipps und Informationen geben.

Detox oder Heilfasten

Detox bedeutet ganz einfach, dass du mit dieser Fastenvariante deinen Körper entgiftest. Nach deiner Kur sollte er also möglichst frei von etwaigen Schadstoffen sein. Eine Kur dauert in der Regel ein bis zwei Wochen. Täglich nehmen wir Stoffe ein, die nicht unbedingt immer förderlich für den Körper sind. Beispielsweise Kaffee, Alkohol oder andere Lebensmittel, die ähnliche Nervengifte enthalten. Dabei stehen eine gesunde Ernährung mit Wasser, Obst- und Gemüsesäften im Vordergrund, die wiederum gepaart wird mit entspannenden Übungen und wohltuenden Bädern. Die vermehrte Zufuhr von Flüssigkeit bringt den Stoffwechsel in Schwung und sorgt dafür, dass die Nieren über den Harn sämtliche Giftstoffe ausspülen können.

Dabei können verschiedene Produkte zusätzlich unterstützend wirken. Bestes Beispiel ist das Vulkanmineral Zeolith. Es kann verschiedene Schadstoffe im Körper binden, wie etwa Blei oder Arsen, die wir in winzigen Dosen im Rahmen unserer Ernährung aufnehmen.

Detox-Phasen kannst du je nach Bedarf einlegen. Manche führen einen Detox-Tag pro Woche ein, wieder andere entgiften sich etwa zwei Mal pro Jahr für ein bis zwei Wochen.

Intervallfasten

Aktuell ist es wohl einer der beliebtesten Ernährungstrends: das Intervallfasten oder auch intermittierendes Fasten. Wie der Name schon sagt, verzichtest du in Intervallen. Dabei hast du verschiedene Herangehensweisen oder Methoden, wie es die Experten nennen:

  • 16:8-Methode: Es ist die bekannteste Option beim Intervallfasten. Dabei darfst du acht Stunden am Tag essen, was du möchtest. 16 Stunden lang wird verzichtet. Dabei verzichten manche einfach auf das Frühstück, andere auf das Abendessen. Allerdings solltest du es während deinem Ess-Zeitfenster natürlich nicht übertreiben. Ernähre dich normal und gesund, dann wirst du dich schnell besser fühlen und kannst dich zusätzlich bei deinem persönlichen Idealgewicht einpendeln. Der Vorteil dabei ist, dass du dich nicht wirklich einschränken musst. Außerdem kannst du einen sehr großen Teil deiner Fastenzeit verschlafen.
  • 5:2-Methode: Bei dieser Variante stehen die Zahlen nicht für Stunden am Tag, sondern für Tage selbst. Dabei solltest du unter der Woche an zwei Tagen nicht mehr als 600 Kalorien zu dir nehmen. Die ziehst du vor allem aus Speisen, die viel Eiweiß enthalten. Diese Methode kann etwas anstrengender sein als 16:8.
Wie bereits erwähnt kann das Intervallfasten dabei helfen Diabetes vorzubeugen und den Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Dein grundsätzliches Körpergefühl kann sich nachhaltig verbessern. Das Intervallfasten eignet sich außerdem als eine Dauerernährungsform.

Buchingerfasten

Neben dem Intervallfasten ist die Buchingermethode wohl die populärste Art des Fastens. Das kann entweder zu Hause oder in einer speziellen Klinik stattfinden. Der Vorteil bei letzterem ist, dass du dabei stets ärztlich betreut wirst. Idealerweise nimmst du dir für die Methode eine Woche frei, da es sehr anstrengend für dich sein kann.

Zunächst solltest du dich einen Tag entlasten. Ernähre dich leicht, beispielsweise nur von Obst, Rohkost oder Reis. Am nächsten Tag folgt die Entleerung des Darms, dazu verwendest du Glaubersalz oder andere Mittel für einen Einlauf. Damit entlastest du deine Organe und bekämpfst das Hungergefühl.

Im Anschluss heißt es für dich fünf Tage lang nur Tee, Wasser und Säfte. Drei bis vier Liter Flüssigkeit solltest du pro Tag zu dir nehmen. Nach den fünf Tagen steht für dich das Fastenbrechen an. Gewöhne dich langsam, innerhalb von zwei bis drei Tagen, wieder an feste Nahrung. Im Idealfall stellst du dich dabei direkt auf eine gesündere Ernährung um.

Modifiziertes Fasten

Etwas gemäßigter als bei Buchinger geht es bei dem modifizierten Fasten zu. Dabei hast du, was das Essen angeht, etwas mehr Spielraum, denn die Regeln sind weniger streng. Diese Methode eignet sich vielleicht etwas besser für Fasten-Einsteiger. Du darfst weiterhin eine Grundmenge an Nährstoffen zu dir nehmen, um deinen Körper mit dem Nötigsten zu versorgen.

Vor allem auf die Zufuhr von Eiweiß solltest du achten, damit dein körpereigenes Eiweiß nicht durch das Fasten abgebaut wird. Auch Kohlehydrate sind erlaubt, die du über Getränke aufnehmen solltet. Etwa 500 Kalorien pro Tag sind erlaubt. Allein durch diese geringe Zufuhr an Energie bist du schon deutlich leistungsfähiger als bei Fastenmethode nach Buchinger. Dennoch solltest du dir für diese Kur nicht allzu viel vornehmen.

Schroth Kur

Bei dieser Art des Fastens wechseln sich Trink- und Trockentage ab. Bei letzten ist maximal ein Liter Flüssigkeit erlaubt. An den Trinktagen dürfen es bis zu zwei Liter sein. Das eigentliche Fasten besteht jedoch im Verzicht auf Fleisch, Fett und Salz. Gegessen werden darf Brei, der beispielsweise aus Reis, Gries oder Hafer besteht. Daneben gibt es Nüsse, Trockenfrüchte und etwas Gemüse.

Tee- und Wasserfasten

Hier wird es etwas grenzwertig, wenn nicht sogar gefährlich. Wenn du dich für diese Form des Fastens entscheidest, solltest du unbedingt vorher deinen Arzt aufsuchen. Der wird dir entweder davon abraten oder sagen, dass sie auf keinen Fall länger als drei Tage dauern darf. Bei dem Tee- oder Wasserfasten wird nämlich komplett auf Kalorien verzichtet. Einzig Vitamine und Salze sind erlaubt. Hier ist wirklich Vorsicht geboten, denn dabei zieht sich der Körper fehlendes Eiweiß aus den Muskeln und das schwächt den gesamten Körper.

Saftfasten oder Rohsäftefasten

Sie ähnelt dem groben Ablauf nach der Fastenmethode nach Buchinger, allerdings kannst du dich hier zusätzlich von Rohsäften ernähren. Darunter versteht man frisch gepresste Säfte aus Gemüse und Obst. Drei bis fünfmal täglich darfst du dabei ein großes Glas trinken. Allerdings solltest du die Säfte nicht süßen. Ein gesundes und vor allem leckeres Paradebeispiel hierfür ist unser Ananas-Fenchel-Smoothie. Der kommt komplett ohne zusätzliche Süßungsmittel aus.

Zwischendurch ergänzt du mit Wasser und ungesüßten Kräutertees. . Diese Methode ist ebenfalls sehr gut, wenn du beim regulären Fasten mit etwaigen Mangelerscheinungen zu kämpfen hast.

Molkefasten

Statt pflanzlich bewegst du dich hier in der tierischen Ecke. Bei der Molkekur ernährst du dich täglich von bis zu 1,5 Litern Molke. Zusätzlich darfst du mit Wasser, Tee und Säften ergänzen. Bei dieser Fastenvariante besteht jedoch sehr schnell die Gefahr, dass du dir einen Ekel an der Molke trinkst. Viel abwechslungsreicher ist doch da die Kur mit Rohsäften.

Für welche Variante du dich auch entscheiden magst, wir wünschen dir viel Erfolg dabei. Höre währenddessen unbedingt immer auf deinen eigenen Körper. Solltest du unsicher sein, welche Methode für dich die richtige ist, solltest du dich im Vorfeld unbedingt mit deinem Hausarzt beraten.