Tipps Die besten Tipps für eine ergonomische und funktionale Küche

Das Kochen, Backen & Co macht in der „perfekten“ Küche erst richtig Spaß. Wie also sieht diese aus, damit sie nicht nur schön, sondern auch ergonomisch und funktional ist?

Ergonomisch, funktionale Küche

Die Küche ist ein Ort der tausend Möglichkeiten. Hier könnt ihr kulinarische Köstlichkeiten kreieren, Inspiration für neue Rezepte sammeln oder euch beim Dekorieren austoben. Allerdings ist nicht jede Wohnung oder jedes Haus mit einer nagelneuen Küche gesegnet, welche dem eigenen Geschmack entspricht. Bei einem Umzug stellt sich daher stets die Frage: Küche ablösen oder nicht? Manchmal ist auch gar keine Küchenzeile vorhanden und zudem muss natürlich eine in die Jahre gekommene Küche ebenfalls irgendwann weichen. Es sind somit viele Szenarien denkbar, weshalb es für euch Zeit wird, eine neue (Einbau-) Küche zu bestellen. Doch dabei sollte nicht nur die Optik eine Rolle spielen. Natürlich ist diese wichtig, damit ihr euch rundum wohlfühlt beim Kochen oder Backen. Aber auch die Ergonomie sowie Funktionalität sind von großer Bedeutung.

Ergonomie vs. Funktionalität: Was ist das?

Erst einmal zu einer kurzen Begriffsklärung: Ergonomie und Funktionalität sind nämlich nicht dasselbe…
  • Die Ergonomie, auch Ergonomik, bezeichnet die Optimierung der Arbeitsumgebung, sodass ihr möglichst effizient und komfortabel, zugleich aber gesundheitsschonend arbeiten könnten. Auf gut Deutsch, stellt die Ergonomie in der Küche also sicher, dass ihr bei eurem Hobby, aber auch den notwendigen sowie manchmal lästigen Tätigkeiten wie dem Ein- und Ausräumen der Spülmaschine, nicht euren Körper schädigt. Das kann beispielsweise durch eine ungesunde oder verkrampfte Haltung passieren, wenn die Küchenplatte in falscher Höhe montiert wurde.
  • Bei der Funktionalität geht es hingegen eher um den praktischen Gedanken. Wenn die Backutensilien beispielsweise direkt beim Backofen griffbereit sind, das Besteck und die Teller hingegen in der Nähe des Esstischs – dann ist die Küche funktional. Ebenso, wenn sich die Schubladen angenehm öffnen sowie schließen lassen oder die Dunstabzugshaube eine Dampfbildung verhindert. Die Eigenschaften der Küche sind demnach so gestaltet, dass sie ihren Zweck bestmöglich erfüllen und dabei ein Maximum an Komfort bieten.

Unterm Strich, sollte eine moderne Küche also mindestens drei Kriterien erfüllen: Sie muss optisch gefallen, ergonomisch und funktional sein. Welche weiteren Maßstäbe ihr ansetzt, ist euch selbst überlassen, zum Beispiel nachhaltige Materialien oder einen möglichst günstigen Preis.

Neue Küche kaufen – ja oder nein?

Wenn es also um die Frage der Küche geht, sind viele Aspekte zu beachten. Manchmal habt ihr nicht die Wahl, sondern ihr müsst für eure neue Wohnung beziehungsweise das neue Haus eine Küche kaufen oder die alte Küche hat endgültig ausgedient. Doch auch dann ist es theoretisch möglich, auf ein Second-Hand-Modell zu setzen; schließlich spart das jede Menge Geld. Aber selbst, wenn beim Umzug bereits eine Küche vorhanden ist, ist es in einigen Fällen besser, diese zu ersetzen, um eben mehr Ergonomie sowie Funktionalität sicherzustellen. Denn in einer Küche, die euch nicht gefällt oder die nicht komfortabel ist, macht das Kochen, Backen & Co schlichtweg weniger Spaß und schädigt schlimmstenfalls eure Gesundheit. Eine neue Küche kaufen und wenn ja, gebraucht oder nicht – diese Frage müsst ihr somit selbst beantworten. In jedem Fall gilt es aber, folgende Tipps zu berücksichtigen:

1. Voraussetzungen analysieren
Jede Küche bietet unterschiedliche Startvoraussetzungen. Manchmal ist bereits eine Einbauküche oder Küchenzeile vorhanden. Dann habt ihr die Möglichkeit, diese weiterhin zu nutzen, sie durch eine Renovierung auf Vordermann zu bringen sowie gegebenenfalls einzelne Möbelstücke beziehungsweise Geräte auszutauschen; oder ihr ersetzt sie komplett. Und selbst bei einer leeren Küche könnt ihr natürlich nicht einfach „drauflos“ bestellen. Stattdessen ist es wichtig, die Küche vollständig auszumessen und zu überprüfen, wo die Anschlüsse liegen. Zudem sind die Maße wichtig, denn nicht jede Küche bietet Platz und Anschlüsse für Geräte mit Standardmaßen wie eine Spülmaschine. Bei deren Anschluss sind daher viele Besonderheiten zu beachten – damit schlussendlich alles funktional ist. Selbiges gilt natürlich für den Herd, Backofen & Co. Gleichzeitig muss ausgemessen werden, wie das Platzangebot im Allgemeinen ist. Auch Heizungen, Fenster oder andere Besonderheiten des Raums können nämlich den Einbau einer Küche erschweren. Erst, nachdem ein vollständiger Plan inklusive Maße, Anschlüsse, Rohre, Heizungen, Fenster, Türen, und weiterer Besonderheiten erstellt wurde, könnt ihr euch also an die konkrete Küchenplanung machen.
2. Arbeitshöhe(n) bestimmen
Einer der wichtigsten Punkte, hinsichtlich der Ergonomie in der Küche, ist die Arbeitshöhe. Berücksichtigt daher bei der Planung der neuen Küche direkt, auf welcher Höhe die Arbeitsplatte angebracht werden soll. Dies kann sich wiederum auf die Erreichbarkeit der Steckdosen oder andere Aspekte auswirken, welche bei den weiteren Schritten berücksichtigt werden müssen. Wie aber sieht sie aus – die perfekte Arbeitshöhe in der Küche?
  • 85 Zentimeter bei einer Körpergröße rund etwa 155 Zentimetern
  • 85 Zentimeter bei einer Körpergröße rund etwa 155 Zentimetern
  • 103 Zentimeter bei einer Körpergröße rund etwa 185 Zentimetern

Zwar lassen sich die Unterschränke verstellen, jedoch nur innerhalb gewisser Grenzen. Sollten mehrere Personen die Küche häufig und länger nutzen, kann auch eine stufenweise Arbeitsplatte eingebaut werden, sprich je ein Arbeitsbereich, der auf die individuelle Körpergröße der Personen optimiert wurde. Doch es stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, um die Küche rückenschonend zu gestalten, wenn ihr ausreichend Platz habt. Ansonsten gilt es, einen sinnvollen Kompromiss zu finden.

3. Licht ins Dunkel bringen
Eine gute Sicht ist in der Küche wichtig, schließlich müsst ihr die Lebensmittel begutachten, beim Schneiden auf eure Finger aufpassen und vieles mehr. Gerade in der Küche gibt es durch die Hängeschränke, den Dunstabzug und weitere Gegenstände aber häufig ungewollte Schatten. Überprüft daher das Beleuchtungskonzept. Dies erleichtert euch das Kochen, Backen, Putzen & Co. Zudem könnt ihr durch das passende Licht ein noch schöneres Ambiente in die Küche zaubern. Auch hier greifen eine ansprechende Optik sowie die Funktionalität also wie Zahnräder eines Uhrwerks ineinander.

4. Laufwege freihalten
Selbiges gilt für die Laufwege. Diese sollten ausreichend breit und frei sein. Das sieht nicht nur schöner und aufgeräumter aus, sondern verhindert auch Unfälle. Angenommen, ihr tragt das heiße Nudelwasser zur Spüle, um es abzugießen – dann könnte ein Sturz schwerste Verbrennungen nach sich ziehen. Plant daher auch die Laufwege von Beginn an ein und achtet im Alltag darauf, diese stets frei und sauber zu halten, um ein Ausrutschen oder Stolpern zu verhindern.

5. Schränke „richtig“ einräumen
Wie ihr nun bereits wisst, bedeutet funktional auch, dass ihr alles Benötigte schnell zur Hand habt. Wo sich der Stauraum befindet und wie die Schränke eingeräumt werden, ist somit ebenfalls wichtig. Am besten werden die Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel nach Funktion sowie Ort der Verwendung sortiert. Weiterhin ist es natürlich sinnvoll, Gleiches bei Gleichem zu lagern. So verschwinden keine Lebensmittel in der hintersten Ecke und verderben. Und so müssen nicht erst die Töpfe aus verschiedenen Schränken zusammengesucht werden. Richtet daher spezielle Zonen in der Küche ein, zum Beispiel:

  • Vorrat
  • Kochutensilien
  • Backutensilien
  • Geschirr
  • Besteck
  • Zubereitung
  • Reinigung
  • Entsorgung

Die jeweilige Zone befindet sich dann am besten nah beim jeweiligen Tätigkeitsbereich. Zuletzt muss nur noch vorne eingeräumt werden, was häufig gebraucht wird, wohingegen selten genutzte Gegenstände nach hinten wandern können. Bei Lebensmitteln gilt hingegen: Altes nach vorne und Neues nach hinten, sodass ihr stets die Mindesthaltbarkeitsdaten im Blick behaltet. Einzige Ausnahme ist der Kühlschrank, für den gesonderte Regeln gelten. Auch die Planung des Stauraums sollte daher von Anfang an durchdacht sein.

Fazit

Falls eine „Second-Hand-Küche“ all diese Kriterien erfüllt oder ihr sie entsprechend umbauen könnt, stellt sie durchaus eine günstigere Alternative dar. Natürlich ist aber auch die Planung einer neuen Küche eine aufregende Angelegenheit und eine Investition, die sich Hobbyköche gerne gönnen. Neu oder nicht – diese Frage ist somit unwichtig. Hauptsache, eure Küche ist ergonomisch, funktional und schön, vielleicht sogar nachhaltig sowie günstig. Wenn ihr euch wohlfühlt, werdet ihr nämlich fortan umso mehr Zeit in der Küche verbringen wollen und schont zugleich eure Gesundheit. Mit diesen Tipps macht das Kochen, Backen & Co daher noch mehr Spaß!