Brot backen Der Brottopf - Aufbewahrungsgefäß aus Ton oder Holz für die Lagerung von frischem Brot & Brötchen

Brot enthält einen Wassergehalt, der je nach Brotsorte zwischen 34 und 43% liegt. Durch diesen hohen Anteil Feuchtigkeit kommt es bei der Lagerung von Brot häufig zu Schimmelbildung. Der Römertopf ist der Vorreiter des Brottopfes und heute werden ähnliche Formen und Materialien für die Herstellung von Brottöpfen verwendet. Der Brottopf ermöglicht die optimale Lagerung von Brot und gewährleistet auch nach mehreren Tagen Aufbewahrung einen ausgezeichneten Geschmack. Die Luftzirkulation verhindert die Bildung von Kondensat und beugt Schimmel vor. Jedoch ist nicht jedes Material gleich gut geeignet und beim Kauf muss auf ein paar wesentliche Eigenschaften geachtet werden.

Krustenbrot_aus_dem_Topf

Das traditionelle Aufbewahrungsgefäß hält unverpacktes Brot länger frisch und wird aus Naturmaterialien hergestellt. Anders als beim Brotkasten werden keine Kunststoffe oder Weichmacher bei der Herstellung verarbeitet. Das Klima im Inneren ist einerseits feucht genug, um Brot frisch zu halten und andererseits zu wenig für Schimmelbildung. Das eingelagerte Brot findet in einem Brotkorb den idealen Feuchtigkeitsgehalt vor und behält daher auch länger seinen Geschmack.

Was ist der Unterschied zwischen Brotkasten und Brottopf?

Materialien und Form machen den Unterschied aus. Während ein Brotkasten in den meisten Fällen aus Kunststoff oder Metall besteht, werden für den Brottopf natürliche Materialien mit einer offenporigen Oberfläche verwendet. Ein Brotkasten findet sich im Handel in runder oder eckiger Form, während der Brottopf in seiner Form an einen klassischen Topf erinnert. Ist der Brotkasten mit ausreichend Lüftungsöffnungen versehen, dann kann das Brot auch im Brotkasten länger frisch bleiben.

Eignet sich ein Brottopf zum Backen von Brot

Nein, das ist keine der vorgesehenen Aufgaben eines Brottopfes. Allerdings kann man den Römertopf, der auch als Brottopf geeignet ist, gleichzeitig zum Backen von Brot verwenden. Im Internet finden sich zahlreiche Rezepte für das „Römerbrot“ oder „Brot im Römertopf“.

Unterschiedliche Materialen für den Brottopf

Im Handel finden sich zahlreiche Brottöpfe aus unterschiedlichen Materialien und Kombinationen. Grundsätzlich muss ein Brottopf die richtige Größe besitzen, aus atmungsaktivem Material hergestellt sein und je nach Beschaffenheit über zusätzliche Lüftungsöffnungen im Deckel verfügen. Der Deckel sollte leicht zu öffnen und der Brotkorb gut zu reinigen sein.

Traditionell wurde der Brottopf aus Zirbenholz hergestellt, dass erst ab einer Höhe von 1600 Metern wächst. Das Aufbewahrungsgefäß wird gedrechselt und ursprünglich von Schweizer Bergbauern verwendet. In Zirbenholz sind ätherische Öle enthalten, die wirksam die Schimmelbildung verhindern. Das Pinosylvin filtert Schimmelsporen, aber auch andere Bakterien und Mikroorganismus, aus der Luft und wirkt toxisch auf sie ein. Aber auch schädlingshemmend ist das hoch ätherische Holz aus alpinem Gelände.

Neben Zirbenholz verwendet man seit über 200 Jahren auch andere Materialien für den Alltagsgegenstand. Vor allem Steinzeug mit reinem Salz glasiert findet sich in der traditionellen Handwerkskunst. Steinzeug entsteht aus Ton, Quarz und Feldspat, das im Feuer gebrannt wird. Schon seit Jahrhunderten wird dieses Naturmaterial für die Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendet. Bekannte Beispiele sind der Schmalztopf, der Rumtopf und der Gärtopf. Wer es urig mag, greift auf einen handgetöpferten Brottopf aus Steinzeug zurück, der eine Glasur aus reinem Salz erhält. Diese wird glashart ausgebrannt und gibt Schimmelsporen keine Chance sich abzusetzen. Außerdem ist der Behälter damit wasserdicht.

Keramik kann leicht gereinigt werden und wird zur Herstellung von Brottöpfen gebrannt und glasiert. Durch die Lasierung (die Glasur) kann Keramik keine Feuchtigkeit abgeben und der Brottopf muss über ausreichend Lüftungslöcher im Deckel verfügen. Bei diesen Modellen wird häufig auf unlackiertes Holz für die Herstellung des Deckels zurückgegriffen. Bei dieser Kombination bleibt die Kruste schön knusprig und das Innere des Brotes trocknet nicht aus. Beim Holzdeckel sind je nach Anbieter Ahorn, Apfel, Eiche, Esche oder Walnuss im Angebot. Wenn der Holzdeckel keinen Knauf aufweist, dann kann er praktisch auch als Schneidbrett verwendet werden. Von einem Brottopf aus Vollholz, außer es ist Zirbenholz, wird abgeraten. Das Innere wird schnell hart, während die Kruste lange knusprig bleibt.

Ton ist das Basismaterial für einen Römertopf. Wird er ohne Glasur angeschafft, kann er als Brottopf verwendet werden. Der Ton nimmt die Feuchtigkeit des Brotes sehr gut auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Damit bleibt das Brot lange frisch, allerdings wird die Kruste schnell weich. Der Römertopf in unlasierter Ausführung ist leider nur aufwendig zu reinigen und kann schnell zerbrechen.

Während Steinzeug wasserdicht ist, kann man Steingut lediglich mit einer dünnen Glasurschicht wasserresistent machen. Da der Brennvorgang bei nur rund 100 Grad °C stattfindet, bilden sich die für Steingut typischen Haarrisse in der Glasur. Man spricht hierbei auch vom Krakelee-Effekt. In den feinen Rissen können sich leicht Schimmelsporen ansetzen, so dass dieses Material für einen Brottopf weniger geeignet ist. Trotzdem finden sich im Handel zahlreiche Angebote aus Steingut.

Terrakotta ist feuchtigkeitsdurchlässig und damit ideal für einen Brotkorb. Das Material gehört zur Gruppe der unglasierten Keramik, dessen typischer Farbton in erdig-rotbraun durch den hohen Eisenanteil im Ursprungsgemisch aus Ton, Quarz und Feldspat hervorgerufen wird.

Tonware oder Töpferware ist ebenfalls aus Ton hergestellte Ware, wird aber handwerklich auf der Töpferscheibe geformt. Ein Brotkorb aus Tonware oder Töpferware ist ebenfalls atmungsaktiv und feuchtigkeitsdurchlässig und nicht wasserfest.

Welche Brote eignen sich besonders gut für den Brottopf?

Bei optimaler Lagerung des Brotes gibt es zur Haltbarkeit einen einfachen Grundsatz: Je höher der Anteil an Roggen, Vollkorn oder Schrot sind, umso länger ist das Brot haltbar. Während Weizenbrote nach 1-2 Tagen nicht mehr frisch schmecken, hält sich Schrot- und Vollkornbrot bis zu 9 Tage lang frisch. Wer beim Brottopf auf wesentliche Merkmale achtet, hat dann die besten Chancen auf langen Brotgenuss.

Tipps für die Aufbewahrung von Brot im Brottopf

  • Ein hochwertiger Brottopf besteht aus echtem Zirbelholz
  • Glasierte Oberflächen sind nicht atmungsaktiv und benötigen Luftlöcher im Deckel als Ausgleich
  • Brottöpfe aus Vollholz (außer Zirbelholz) sind nicht zu empfehlen
  • Lagerung bei Zimmertemperatur
  • Brottopf stets sauber, trocken und frei von Brotkrümeln halten
  • Brottöpfe aus Materialkombinationen sind nur bedingt geeignet